Bluttat in Vorsfelde: Mann wurde auf offener Straße niedergeschossen

Bluttat in Vorsfelde: Mann wurde auf offener Straße niedergeschossen

Vorsfelde. Ein schreckliches Verbrechen erschüttert Vorsfelde. Auf offener Straße hat ein 23 Jahre alter Wolfsburger am Samstagabend vor einer Woche zwei Verwandte (33/31) mit einer Pistole und einer Machete angegriffen, mehrere Schüsse fielen, das ältere Opfer erlitt unter anderem eine Schusswunde am Kopf – der 33-Jährige liegt mit schweren Verletzungen im Klinikum. Hintergrund war offenbar ein Familienstreit. Der Täter flüchtete zunächst, stellte sich in der Nacht aber in Hannover der Polizei.

Schreckliches Verbrechen in der Stettiner Straße in Vorsfelde. Der Täter bleibt auf freiem Fuß. Foto: Photowerk

Gegen 21.50 Uhr, die erste Halbzeit des WM-Spiels zwischen Deutschland und Ghana war gerade abgepfiffen, raste der 23-Jährige mit seinem Passat mit hoher Geschwindigkeit durch die Stettiner Straße. Zeugen berichteten, dass der Mann unmittelbar vor den Opfern, die am Fahrbahnrand standen, bremste, aus seinem Auto sprang und mit der Schusswaffe und der Machete auf die beiden zurannte. Zwei Schüsse feuerte der 23-Jährige ab, mindestens einer traf den 33-Jährigen am Kopf – das Opfer sackte zusammen, verlor viel Blut. Auch das zweite Opfer erlitt eine zum Glück nur leichte Kopfverletzung – ob durch einen Schuss oder einen Schlag mit der Machete ist noch unklar. Der Täter flüchtete anschließend mit seinem Passat.
Ersthelfer kümmerten sich vor Ort um das schwer verletzte Opfer; Rettungskräfte brachten den Mann dann zunächst ins Wolfsburger Klinikum, später wurde er in ein Braunschweiger Krankenhaus verlegt. Polizisten fanden am Tatort eine Gaspistole und eine Machete.
Der zunächst flüchtige Tatverdächtige meldete sich später von Verwandten in Ronnenberg bei Hannover aus per Notruf bei der Polizei. Gegen 1 Uhr ließ er sich dort widerstandslos festnehmen. Der Mann stand unter Alkoholeinfluss, ihm wurde eine Blutprobe entnommen. Polizisten brachten ihn nach Wolfsburg, gegen den 23-Jährigen wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.
Während das 33-jährige Opfer trotz blutender Kopfverletzung keinerlei Angaben zu dem Vorfall machte, räumte der Tatverdächtige gegenüber den Ermittlern ein, dass es auf dem Gehweg „eine Rangelei“ gegeben habe, sich Schüsse aus der Gaspistole lösten und der 33-Jährige sich im Laufe der Auseinandersetzung an der Machete verletzt haben könnte. Er habe seinen Schwager einschüchtern wollen, so der Wolfsburger zu seinem Motiv.
Da von Fluchtgefahr nicht auszugehen sei, er eine Familie hat und berufstätig ist, bleibt der Mann vorerst auf freiem Fuß. Zudem sei der 23-Jährige nicht einschlägig als Gewaltverbrecher bekannt, so Polizeisprecher Sven-Marco Claus. Eine Jugendstrafe gebe es zwar, diese Strafe liege aber schon mehrere Jahre zurück.
Auf Nachfrage bestätigte Poli-zeisprecher Sven-Marco Claus, dass die Polizei bereits am Nachmittag wegen tätlicher Auseinandersetzungen zu der zerstrittenen Familie gerufen worden war. Zu diesem Zeitpunkt feierten die Kontrahenten noch gemeinsam in einer Kleingartenanlage. „Als die Kollegen den Kleingarten verließen, hatte sich die Situation wieder entspannt“, so Claus. Dass es am Abend zur gewaltsamen Eskalation kommen würde, habe niemand vorhersehen können.