Sozialverband und Volksbund zeigen in Salzgitter langen Weg zur Inklusion

Sozialverband und Volksbund zeigen in Salzgitter langen Weg zur Inklusion

Unter dem Titel „Ohne Angst verschieden sein…“ steht die  Ausstellung, mit der der Sozialverband Deutschland und der Volksbund der Kriegsgräberfürsorge ab dem 16. Juli in der Stadtbibliothek den langen Weg zur Inklusion zeigen wollen.

Dieter Kömpel, Vorsitzender des Sozialverbands in Salzgitter, mit den Informationsblättern zur Ausstellung.

Über etliche Jahrhunderte haben viele Nationen ihre Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen in Narrenhäusern und Krüppelheimen weggesperrt. Erst vor rund 40 Jahren setzte in Deutschland ein Umdenkungsprozess ein, der Ausstellungen wie die des Sozialverbandes und des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge Niedersachsen unter dem Titel „Ohne Angst verschieden sein…“, möglich macht.
Auf sechs großen Schautafeln thematisiert die Ausstellung vom 16. Juli bis 2. August dienstags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr in den Räumen der Stadtbibliothek in Lebenstedt vielschichtig das Thema „Behinderung“. Erst seit gut hundert Jahren drängen sich bei der Behandlung Betroffener therapeutische Aspekte in den Vordergrund. Dieter Kömpel, Vorsitzender des SoVD-Kreisverbands Salzgitter: „Egal, ob jemand durch einen Krieg, Unfall oder von Geburt an behindert ist, niemand darf ausgeschlossen oder ausgegrenzt werden. Inklusion ist ein Menschenrecht.“
Kömpel und sein SoVD-Team hoffen, dass vor allem Schulklassen der Mittelstufen sich für die Ausstellung interessieren. In den Tagen kurz vor den Sommerferien stehen die Zensuren fest, das Gros des Lehrstoffs ist vermittelt.
In der Schau wird der Umgang mit Behinderten über viele Generationen veranschaulicht. Wurden die Betroffenen viel zu lange wie Objekte behandelt, wird nunmehr deren eigenständiges Denken und Handeln gefördert und der Behinderte als selbstbestimmtes Subjekt gesehen. Der krasse Gegensatz hierzu ist der Rassenwahn unter dem Regime der deutschen Nationalsozialisten, als unter dem Deckmantel des Euthanasieprogramms etwa 150 000 behinderte Menschen ermordet wurden.
Zusätzlich zu kompakten Broschüren stehen während der Ausstellung umfangreiche Handreichungen zur Verfügung. Diese hand-outs  können von Schulen für den Unterricht angefordert werden beim SOVD-Landesverband Niedersachsen, unter Telefon (0511) 7 01 48-93 oder beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge unter Telefon  (0511) 321282.