Beim Sport-Oszkar in Salzgitter ist jeder ein Gewinner
An 15 Stationen begeisterten sich die Schüler für Bewegung. Die Ehre des Startsignals für die Finalstaffel gebührte dem Schirmherren, Oberbrügermeister Frank Klingebiel.

Beim Sport-Oszkar in Salzgitter ist jeder ein Gewinner

Lebenstedt. „Das ist die schönste Art und Weise, Jubiläum zu feiern“, freut sich Steffen Krollmann, Vorsitzender der Volksbank-BraWo-Stiftung, deren Kindernetzwerk „United Kids Foundations“ in diesem Jahr auf seine ersten zehn Jahre zurückblicken kann. Gemeint ist der Sport-Oszkar, der am Dienstag zum sechsten Mal in Salzgitter stattfand. 400 Kinder von 15 Grund- und Förderschulen nahmen an der Aktion im Stadion am Salzgittersee teil.
Bei knapp 30 Grad durchliefen die Schulkinder 15 Stationen eines abwechslungsreichen Parcours’. Jede einzelne Aufgabe zielte nicht nur auf die Kondition ab, sondern war darauf angelegt, die Kinder für Bewegung, gesunde Ernährung, Kordination und Teamwork zu begeistern.

„Wir verzichten ganz bewusst auf einen Leistungsgedanken“, erklärt Antje Gentz von der Agentur asap Media, die das Konzpt entwickelt hat und das Event im Auftrag der Volksbank BraWo-Stiftung umsetzt. Weitere Partner sind die Stadt Salzgitter und die Salzgitter AG.

Frei nach dem Motto „Dabeisein ist alles“ sollen die Kinder Spaß an Bewegung und bewusster Ernährung finden und diesen im Idealfall in ihre Familien tragen. Daher wird die Sport-Oszkar-Trophäe auch nicht den erfolgreichsten Nachwuchs-Sportlern verliehen, sondern unter den teilnehmenden Schulen verlost. In diesem Jahr erhalten die evangelische Heinrich-Albertz-Schule und die Grundschule Lichtenberg die von Salzgitter-AG-Auszubildenden geschaffene Stahlskulptur für je ein halbes Schuljahr.

Salzgitter ist Geburtsstätte des Sport-Oskars

Das Grundkonzept stammt von der Initiative „fit4future“ der Cleven-Stiftung, die in der Schweiz ins Leben gerufen wurde; in der Region erreichen die Sport Oskars (nur in Salzgitter werden sie mit „sz“ geschrieben) 70 Schulen und rund 2000 Schüler in Salzgitter, Braunschweig, Gifhorn und Wolfsburg. „Der Sport-Oszkar in der United-Kids-Foundations-Region hat auch für die Schweiz Vorbildfunktion“, berichtet Antje Gentz nicht ohne stolz.

Fitness, Koordination und jede Menge Teamwork

Die 400 Kinder waren trotz hoher Temperaturen voll bei der Sache. Schließlich hängt der Spaßfaktor bei den größtenteils auf Zusammenarbeit angelegten Aktionen sehr hoch. Beispielsweise gilt es bei der Station „Schlafbrille“, mit verbundenen Augen einen kleinen Hindernisparcours zu durchlaufen – da gehört ein Stück Vertrauen zum führenden Partner dazu. Auch auf den Pedalos und auf dem Skateboard hat nicht der Fahrer, sondern der führende Partner das Heft in der Hand. Bei der Ringstaffel, bei der eine Gruppe Kinder sich über Ringe aneinander festhalten, kommt es nicht darauf an, als Erster ins Ziel zu gelangen, sondern gemeinsam anzukommen.

Beim Tonnenwerfen mussten die Ringe in einer großen Tonne landen, die – mit Sport­accessoires angefüllt – an eine der neu teilnehmenden Schulen geht.
Zum großen Finale gab es einen Staffellauf, bei dem jeder einzelne Teilnehmer eine kurze Strecke laufen und seinem Mitschüler einen Staffelring weitergeben musste. Viel Spaß hatten die Kinder auch an der Station „fit4future Tambour“: Unter professioneller Anleitung konnten sie mit Trommelstöcken die Sportbälle bearbeiten, auf denen sie saßen. Zur Sensibilisierung für eine gesunde Ernährung galt es, Obst und Gemüse in einer geschlossenen Kiste mit den Händen zu ertasten. Bei Früchten wie einer Ananas kann das schon mal zu einem kurzen Schreck führen …

Bevor es an die Verlosung des Oszkar-Pokals ging, dankte Oberbürgermeister Frank Klingebiel den Helfern und Unterstützern. Namentlich Marika Appelt (Konrektorin der Grundschule am Dürerring) Andrea Hoth (Sport und Freizeit Salzgitter), und Klaus Kaletka, Sportlehrer an der Emil-Langen-Realschule. An deren Schüler ging ein besonderer Dank: Sie hatten die 15 Stationen betreut und den Kindern bei den Aufgaben zur Seite gestanden.

Wer sich bewegt, muss auch etwas zu sich nehmen: Während der gesamten Aktion achteten die Helfer darauf, dass die Schulkinder ausreichend Wasser tranken; eine kleine Stärkung stand auch bereit. Zum Abschluss erhielten alle Sandwiches und Fruchtsaft, um die verbrauchte Energie wieder aufzufüllen.
Im Anschluss wurden die Kinder mit Bussen, die sie von ihrer Schule abgeholt hatten, wieder zurückgebracht. Damit ist die Aktion aber keineswegs beendet: Die United Kids Foundations begleiten die Schulen für weitere drei Jahre, wobei der Schwerpunkt im ersten Jahr auf der Bewegung liegt, im zweiten bei der Ernährung und im dritten bei der „Brain Fitness“ – gemäß der alten Formel eines gesunden Geistes in einem gesunden Körper.

Initiative 1000 x 1000 finanziert künftig den Sport-Oszkar

„Wir haben es geschafft, eine nachhaltige und effektive Sportveranstaltung zu organisieren“, freut sich Steffen Krollmann. Nebenbei sei es auch die größte für Kinder in der Region. Dass dem Stiftungschef die Unterstützung von Kindern besonders am Herzen liegt, zeigt sich besonders bei der Aktion 1000 x 1000 der Volksbank-Stiftung: Je 1000 Euro von 1000 Spendern sind das Ziel; bei dessen Erreichen verdoppelt die Stiftung den Betrag, sodass mit 2 Millionen Euro zur Bekämpfung von Kinderarmut zu rechnen ist (hallo berichtete). Aus diesem Topf sollen künftig auch die Sport-Oszkars finanziert werden.
In diesem Sinne können sich Schulkinder auch in den kommenden Jahren auf einen Wettbewerb freuen, bei dem am Ende alle Gewinner sind.