Vorsicht, Blitzer: Polizei und Stadt wollen die Zahl schwerer Unfälle reduzieren
Mit dem Rasen auf Salzgitters Straßen soll bald Schluss sein. Die Stadt und die Polizei gehen wieder mit der Radarpistole auf die Pirsch. Die Behörden sind entschlossen, bis 2020 die Zahl der schweren Unfälle mit verletzten oder getöteten Personen um ein Drittel zu senken.

Polizei und Stadt wollen an Unfallschwerpunkten in Salzgitter verstärkt und regelmäßig die Geschwindigkeit der Autos kontrollieren. Nächsten Dienstag geht es los. S. Riedel/Auto-Reporter.NET
„Die Geschwindigkeit entscheidet über Leben und Tod“, betont Frank Steinke, Leiter für Verkehr in der Polizei-Inspektion Salzgitter. Die Menschen sollen eigenverantwortlich handeln und angemessen fahren. Dabei habe die Stadt gemeinsam mit der Polizei insgesamt 199 Messplätze im Stadtgebiet ausgesucht.
Besonders vor Kindergärten, Schulen, in Wohngebieten und an gefahrenträchtigen Landstraßen werde geblitzt. Besonders die Kattowitzer Straße, die Upener Kreuzung, Nord-Süd-Straße und die Humboldtallee stehen im Fokus. 75 Prozent aller Standorte seien von der Bevölkerung oder aus der Politik gewünscht worden.
Die Polizei und die Mitarbeiter der Stadt haben jeweils ein Messfahrzeug des gleichen Typs zur Verfügung, weiterhin werden mobile Handlasergeräte im Einsatz sein. „Uns geht es nicht vorrangig darum, das Stadtsäckel zu füllen, wir wollen die Bevölkerung wirklich zu einer angepassten Fahrweise sensibilisieren“, erklärt Wolfram Skorcyk, Verwaltungsvorstand der Stadt. Dass die Blitzer finanziell durchaus einträglich sind, zeigen die Zahlen von 2012. Bei 460 Messungen wurden 22.401 Anzeigen erstattet, die 232 Fahrverbote und Einnahmen von 621.447 Euro zur Folge hatten.
Die Salzgitter Woche am Sonntag wird künftig über die geplanten Messorte berichten. „Wir begrüßen die Unterstützung der Medien. Wir wollen ein Signal geben, wo wir tätig sein werden. Das ist nur fair. Die Uhrzeiten werden aber nicht bekanntgegeben“, betont Skorcyk.
Mit dem Ergebnis des ersten „Blitzermarathons“ am vergangenen Mittwoch zeigten sich Polizei und Stadt zufrieden. Die Autofahrer hatten sich auf die in vielen Medien angekündigte 24-Stunden-Aktion eingestellt. Bei insgesamt 3698 Kontrollen im Stadtgebiet wurde in lediglich 30 Fällen die zulässige Geschwindigkeit überschritten. Die Polizei ahndete die Vergehen mit Verwarnungen und Bußgeldern, jedoch ohne Fahrverbote. „Einen herausragenden Raser gab es nicht“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Kommende Woche werden die Kontrollfahrzeuge unter anderem am Dienstag, 15. Oktober, in Lebenstedt an der Kattowitzer Straße sowie über die gesamte Woche in den Stadtteilen Hallendorf, Bad, Lebenstedt, Thiede, Gebhardshagen und Salder stehen. Die Stadt weist aber darauf hin, dass je nach Bedarf und Situation die Einsatzorte spontan wechseln können. yw