Metaller in Salzgitter beschließen Resolution gegen Missbrauch von Werkverträgen
Wolfgang Räschke, erster Bevollmächtigter bei der IG Metall Salzgitter-Peine, freut sich über das klare Abstimmungsergebnis zur Resolution. Foto: Karliczek

Metaller in Salzgitter beschließen Resolution gegen Missbrauch von Werkverträgen

Salzgitter. Ob Automobil- oder Stahlindustrie, ob Großkonzern oder Mittelständler: Inzwischen lagern mehr als zwei Drittel der Unternehmen im Zuständigkeitsbereich der IG Metall Aufgaben per Werkvertrag aus. Dies führt zu einem Wettbewerb zu Lasten der Arbeitsbedingungen, denn die Beschäftigten in den Werkvertragsfirmen müssen meist zu deutlich schlechteren Bedingungen arbeiten.

Um dieser fatalen Entwicklung zu begegnen, trafen sich kürzlich in Salzgitter mehr als 300 IG Metaller aus verschiedenen Betrieben, um über betriebliche Maßnahmen zu beraten und Druck auf den Gesetzgeber zu machen. Der systematische Missbrauch von Werkverträgen muss endlich gestoppt werden.
Den Umfang und die Auswirkungen dieses Missbrauchs erläutert Wolfgang Räschke, erster Bevollmächtigter der IG Metall Salzgitter-Peine: „Wir stellen in unserem Organisationsbereich eine deutliche Zunahme bei Werkverträgen fest. Den Arbeitgebern geht es dabei nur vordergründig um eine Flexibilisierung der Produktion oder um effizientere Abläufe.
Tatsächlich wollen viele lediglich ihre Kosten drücken und dies geht dann immer zu Lasten der Beschäftigten. Dies können, dies wollen und dies werden wir so nicht hinnehmen!“
Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Mitglied des IG Metall Bundesvorstandes, ergänzt: „Werkverträge sind der Inbegriff für die Zergliederung der Wertschöpfungskette in immer kleinere Bereiche. Der missbräuchliche Einsatz von Werkverträgen führt dazu, dass Belegschaften gespalten werden in Beschäftigte unterschiedlicher Klassen. Die IG Metall hat nichts gegen Flexibilität, aber wir wenden uns entschieden gegen Beliebigkeit, Willkür und die Mitnahme von Extraprofiten zu Lasten der Beschäftigten.Wir sagen: Schluss mit billig! Es ist Zeit für faire Arbeit und Mitbestimmung – für alle! Wir lassen uns nicht spalten! Aber die IG Metall kann nicht dauerhaft Reparaturbetrieb für eine zaghafte Politik sein. Deshalb fordern wir den Gesetzgeber dazu auf, eine klare Rechtslage herzustellen und den Missbrauch von Werkverträgen zu unterbinden.“