Jüdische Opfer in Salzgitter und ihre Geschichte
Auf dem Friedhof Jammertal steht ein Obelisk für die jüdischen Opfer. Foto: AK Stadtgeschichte

Jüdische Opfer in Salzgitter und ihre Geschichte

Salzgitter. Gleich drei Veranstaltungen kündigt der Arbeitskreis Stadtgeschichte für Anfang September an. Los geht es am Samstag, 1. Septemer, um 14 Uhr mit den Lebensgeschichten jüdischer Opfer. Im Hinblick auf den 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November stehen im Rahmen dieser Führung über den Friedhof Jammertal die Schicksale der dort beigesetzten jüdischen Opfer im Mittelpunkt. Was wissen wir über ihr Leben vor der Lagerhaft? Wo waren sie inhaftiert? Und wie wird heute an sie erinnert? Im Anschluss beginnt auf dem Parkplatz des Friedhofs die DGB-Kundgebung zum Antikriegstag. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Der jüdische Friedhof in Salzgitter-Bad ist das Ziel einer Führung am Sonntag, 2. September, von 14 bis 16 Uhr. Am Rande der Altstadt an der Straße Hinter dem Salze konnten seit dem 19. Jahrhundert die Juden nach jüdischen Beerdigungsriten beigesetzt werden. Somit schien die ewige Unversehrtheit der Grabstätten gesichert zu sein.
Im Zuge der nationalsozialistischen Herrschaft waren die wenigen jüdischen Mitbürger gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, so dass es in der Gegend bald keine Gemeindemitglieder mehr gab. Es ist nicht auszuschließen, dass in dieser Zeit auch der jüdische Friedhof in Salzgitter-Bad den häufigen Schändungen durch die Nationalsozialisten ausgesetzt gewesen war und die dauerhafte Ruhestätte zerstört wurde. Heute sind auf einer kleinen Rasenfläche noch 23 Grabsteine zu finden. Im Rahmen eines Einführungsvortrages in der Stadtbibliothek Salzgitter-Bad wird Renate Wagner-Redding, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Braunschweig, über jüdische Beerdigungsriten sprechen. Im Anschluss geht es zum Friedhof. Dort soll die Geschichte des Ortes und der beigesetzten Menschen in den Fokus gerückt werden. Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen.
Der „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 9. September, steht unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“. Das KZ Drütte befand sich unter einer Hochstraße, die Arbeitsorte auf dem Werksgelände verband. Dort ist eine Führung von 11 bis 12 Uhr geplant.