Grüne informieren über geplante Stromtrassen bei Salzgitter
Informieren über den geplanten Bau der Stromtrassen: Die Vertreter vom Kreisverband Wolfenbüttel der Grünen Holger Barkhau, Angela Bösselmann, Ehrhard Dette und Ghalia El Boustami mit dem Landtagsabgeordneten Volker Bajus (Mitte). Foto: pa

Grüne informieren über geplante Stromtrassen bei Salzgitter

Burgdorf. Beim gut besuchten Vortragsabend zum Thema Energiewende und Netzausbau des Kreisverbandes Wolfenbüttel Bündnis 90/Die Grünen berichtete der energiepolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Volker Bajus, nicht nur über Entwicklung hin zu alternativen Energien, sondern auch über die im Raum Baddeckenstedt von der Firma Tennet geplanten aber umstrittenen Stromtrassen für die Strecke Wahle-Mecklar und Süd-Link.

Bajus erläuterte, warum der Ausbau der Stromnetze vor dem Hintergrund der in Deutschland eingeläuteten Energiewende, notwendig ist. Er stellte darüber hinaus das „Grüne Energieszenario“ für Niedersachsen vor. Es gehe auch ohne Erdöl, Kohle und Atomenergie. Der Energiebedarf könne bis zum Jahr 2040 vollständig aus regionalen, erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden und sei schon mit heute verfügbaren Technologien machbar. Eine wichtige Voraussetzung sei die Begrenzung des Klimawandels mit einer maximalen durchschnittlichen Erwärmung von zwei Grad Celsius. Um dies zu erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um 80 bis 95 Prozent reduziert werden.
Wegen der Versorgung von Süddeutschland mit Windkraft-Energie soll die Firma Tennet nun den Bau der „Strom-Autobahnen“ über die geplanten Trassen Wahle-Mecklar und Südlink von Norden nach Süden auch im Raum Baddeckenstedt verwirklichen und das gemäß eines Pilotprojektes möglichst unter der Erde. Erdkabel, so Bajus, seien hinsichtlich der Belastung durch Magnetfelder den Hochspannungsmasten vorzuziehen.
In der anschließenden Diskussion wurde von den betroffenen Grundstückseigentümern, in der Regel Landwirte, gegenüber Tennet angemahnt, die Entschädigungsregelung zu qualifizieren. Matthias Wantia (Tennet) deutete an, dass durch die neueste Technologie eine deutliche Reduzierung der Korridorbreite möglich sei. Man werde weiter über die Erlaubnis zum Betreten der landwirtschaftlichen Flächen weiter verhandeln
Der Sprecher der Bürgerinitiative „Erdkabel – Innerstetal“, Volker Schäfer, zeigte sich später erfreut, dass sich eine Einigung zwischen Landwirten und Tennet andeutet. „Die ersten Feldinteressentenschaften genehmigen Tennet den Zugang auf ihre Äcker, damit dort die geologischen Untersuchungen zur Festlegeng der Erdkabelverlegung geleistet werden können.“
Auch Burgdorfs Bürgermeister Bernd Brandes findet es gut, dass man im Gespräch bleibt. Man dürfe nach fast neunmonatigen Verhandlungen im Bereich des Wegerechts nicht das Projekt gefährden. „Wir als Gemeinde haben großes Verständnis für die Sorgen der Landwirte, aber zwischen 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung wünscht sich die Verkabelung unter der Erde“, betonte Brandes. Die Gemeinde werde sich weiter sowohl für die Landwirte als auch die Erdverkabelung einsetzen. pa