Für das DRK im Einsatz: Ingenieur der Salzgitter-AG hilft den Taifun-Opfern

Für das DRK im Einsatz: Ingenieur der Salzgitter-AG hilft den Taifun-Opfern

Die Bilder von den Philippinen halten die Menschen in Atem. Der weltweite Ruf der Taifun-Opfer nach Hilfe erreichte nun Maschinenbau-Ingenieur Thorsten Hinrichs bei der Salzgitter AG. Er fliegt am Montag für das DRK nach Manila, um mit anderen Helfern in dem Krisengebiet eine Trinkwasserversorung aufzubauen. Für den Neuling ist es so etwas wie eine Reise ins Ungewisse.

Bereit für den Kriseneinsatz: Thorsten Hinrichs (Mitte) mit Kreisbereitschaftsführer Olaf Kleint und DRK-Geschäftsführer Christian Blümel.

Als er im Fernsehen das Ausmaß der Katastrophe sah, da hatte Thorsten Hinrichs schon so eine Ahnung: Schneller als gedacht könnte ihm sein erster Auslandseinsatz bevorstehen. Erst vor zwei Jahren schloss sich der Diplom-Ingenieur dem Roten Kreuz an, um mit seinem technisches Wissen anderen zu helfen. Vor zwei Monaten absolvierte er die Lehrgänge auf nationaler und internationaler Ebene, nun rekrutierte das DRK-Generalsekretariat in Berlin den Niedersachsen für ein fünfköpfiges Team und schickt ihn auf Anfrage des Philippinischen Roten Kreuzes ins Katastrophengebiet.

„Beim DRK fühle ich mich in guten Händen“, sagt Hinrichs, der keine Ahnung hat, wo er im Einsatz sein wird, was ihn erwartet und wie lange er bleibt. Zwar gilt das Visum für 30 Tage, aber der Vater zweier Söhne(13 und 16 Jahre)  hat seine Familie und Freunde darauf vorbereitet, dass er vielleicht erst nach Weihnachten nach Hause kommen könnte.

Konzern stellt Helfer frei

Auch die Arbeitskollegen unterstützen den Leiter der Gastversorung und Haustechnik im Stahlwerk. Die Salzgitter AG stellt Hinrichs für den Einsatz frei, das hatte dieser schon mit seinem Arbeitgeber geklärt, bevor er sich schulen ließ.

„Er muss davon ausgehen, dass dort gar nichts funktioniert“, sagt DRK-Geschäftsführer Christian Blümel, der Hinrichs vom  Volleyball kennt und ihn für das DRK geworben hat. Er freut sich freut, dass der Ortsverband Braunschweig-Salzgitter einen Fachmann in seinen Reihen hat und so den Taifun-Opfern helfen kann.

Dieses Gefühl motiviert auch Hinrichs dazu, heute um 19 Uhr in den Zug nach Berlin zu steigen. Im Generalsekretariat trifft er die Kollegen, morgen hebt um 21.50 Uhr in Tegel die Linienmaschine ab. Das Material steht bereits verzollt im DRK-Lager in Schönefeld. Sein Teamleiter sei ein erfahrener Krisenhelfer, den er aus Lehrgängen kennt, sagt der Neuling, der über Satellitentelefon die Verbindung zur Familie und in die Heimat halten will.

In Absprache mit den Rotreuzlern vor Ort sollen Hinrichs und Co. eine Trinkwasserversorung für 20.000 Menschen installieren. Außerdem gehören Latrinenbau, Hygieneschulungen und Abfallmanagement zu den Aufgaben des Teams, das sich autark versorgt und in eigenen Zelten unterkommt.  „Das ist aber kein Abenteuerurlaub“, weiß Hinrichs, der Erfahrung als Rucksacktourist mitbringt und sich die Strapazen zutraut. Von dessen Fitness ist auch Blümel überzeugt. Wenn das DRK in Berlin nicht von der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des 46-jährigen Salzdahlumers überzeugt wäre, hätte es ihn nicht gefragt.