Eckbert Schumann erhält in Salzgitter-Bad die „Grubenlampe“
Verleihung der Grubenlampe mit der Jury: Siegbert Lauk Reineke, Helmut Knebel, Frank Klingebiel, Preisträger Eckbert Schumann, Alfred Kaufmann, Hermann Struck, Axel Wilde, Jim Heise (verdeckt), Hermann Deneke und Beate Köbrich. Foto: pa

Eckbert Schumann erhält in Salzgitter-Bad die „Grubenlampe“

Salzgitter. „Ich heiße Ecki – guten Tag“, mit dieser Begrüßung, verbunden mit einem Lächeln, bricht der frühere Förderschul-Konrektor Eckbert Schumann das Eis zwischen sich und den Asylbewerbern, um die er sich seit Jahren intensiv kümmert. Er erläutert ihnen nicht nur die Besonderheiten der abendländischen Kultur, sondern bringt ihnen auch ehrenamtlich die deutsche Sprache bei.

Als Dank für diese Arbeit erhielt der pensionierte Förderschul-Pädagoge im Rahmen einer Feierstunde im Saal der Noah-Kirchengemeinde den Ehrenpreis „Grubenlampe“ aus den Händen des Stifters Axel Wilde.
Die unabhängige zehnköpfige Grubenlampen-Jury hatte sich für Schumann entschieden, weil er trotz aller Widrigkeiten mit Genehmigungsverfahren und fehlender Übernahme von Papierkosten seitens der Stadt für seine ehemalige Schule am Steinberg unbeugsam und konsequent „seine Asylbewerber“ aus dem ehemaligen Krankenhaus in der Wald- und Talsiedlung weiter betreuen will. Und das nun schon mit einer vierten Gruppe.
Laudator Helmut Knebel zeichnete ein umfassendes Bild des Geehrten. Mit dem Hinweis auf den Erstkontakt in einer fiktiven Geschichte im Urwald mit den Worten „Ich Tarzan – Du Jane!“ machte Knebel klar, mit welch einfachen Mitteln und welchem Charme es „Ecki“ Schumann immer wieder in recht kurzer Zeit schaffe, zweimal pro Woche Sprachbarrieren zu überwinden und herzlichen Kontakt zu den Flüchtlingen aufzubauen. „Unser Preisträger hat sich schon recht früh Gedanken da-
rüber gemacht, was er für die neuen Bürger in der Waldsiedlung machen kann“, erzählte Knebel. Inzwischen würden die Gäste der ersten Gruppe aus Mali, Afghanistan, Syrien, Irak, oder Iran schon ihren Lebenslauf schreiben, sich verständigen und bewerben können. Mittlerweile betreue er an seiner alten Schule eine Gruppe von 18 jungen Männern. In seiner Dankesrede erklärte Schumann, dass er nur ein wenig helfen wolle, um auch ein bisschen Freude zu vermitteln und den neuen Bürgern Salzgitters das Gefühl geben wolle, dass sie angekommen sind. In diesem Engagement sei er nicht allein. „Es gibt noch eine Reihe weiterer Kandidaten, die diese Auszeichnung verdient hätten“, blieb Schumann wie gewohnt bescheiden. Dennoch freute er sich sehr über diese Grubenlampe, die einen Ehrenplatz neben der Original-Grubenlampe seines Vaters bekommen wird. pa