25. Drummer-Meeting: Salzgitter haut zum Jubiläum richtig auf die Pauke
Salzgitter und das Drummer-Meeting feiern so etwas wie Silberhochzeit. Zum 25. Mal richtet die Stadt ab dem 3. Oktober das internationale Treffen hochklassiger Schlagzeuger aus und haut dabei kräftig auf die Pauke. Sie feiert das Jubiläum gleich mit drei Konzerten am Donnerstag, Freitag und Samstag in der Kulturscheune. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.
Es sind nur drei Sekunden, dann erkennt es nahezu jeder Radiohörer: die erste Takte des Superhits „Billy Jean“, der Michael Jackson zum Weltstar werden ließ. Eingespielt hat sie damals Leon Nbugu Chancler, jener Schlagzeuger, der am nächsten Wochenende zum Drummer-Meeting nach Salzgitter kommt. „Er ist ein Held meiner Jugend“, freut sich Ralli Lewitzky, Leiter im Fachdienst Kultur der Stadt und Initiator des in Deutschland lange Zeit einzigen Treffens dieser Art.
Dabei geben Schlagzeuger der Spitzenklasse aus Deutschland und der Welt interessierten Laien und auch Musikprofis drei oder vier Tage lang Unterricht. Viele international bekannte Künstler waren in den Jahren dabei und machten Salzgitter in der Szene bekannt. Mit Chancler lotste Lewitzky nun einen der Größten seines Faches über den großen Teich. „Er ist alle vier Tage hier“, betont der Organisator, der bei der Premiere 1989 diesen Erfolg nie erwartet hätte.
Ein Drummer-Festival in Koblenz hatte den Musikschulllehrer damals inspiriert, doch als Pädagoge schwebte ihm mehr vor, als nur den Künstlern auf der Bühne zuzusehen und zuzuhören. „Wir wollten es wie beim Jazz- und Rockworkshop machen, aber nur für Schlagzeuger.“ Einmal von den Besten lernen, war seine Idee. Das Konzept ging auf, jedes Jahr kamen neue Kontakte hinzu. Erst nach England, dann bis in die USA und Kanada. Dieses Jahr fliegen außer Chandler noch Chester Thompson und Robby Ameen ein.
Ein Handschlag reicht
„Dieses Meeting ist ein Verdienst Ralli Lewitzkys“, lobt Kulturdezernent Ekkehard Grunwald. Auch wenn Städte wie Paderborn mittlerweile ähnliche Treffen ausrichten, Salzgitter bleibe die Mutter aller Drummer-Meetings. Der Ruf der Stadt ist so gut, dass „den Künstlern ein Handschlag reicht“, so Lewitzky.
Am Fortbestand lässt Grunwald trotz aller finanziellen Probleme keine Zweifel. Geht es nach ihm, dürfen es auch 50 Jahre werden. Die Stadt müsse sich auch kulturell positionieren und die weichen Standortfaktoren bedienen, sagt Grunwald mit Blick auf die herausragende Bedeutung der Treffen. „Das ist wichtig für die Wahrnehmung und das Lebensgefühl.“ Der Gesamtzuschuss für die Kultur mache gerade 1,2 Prozent im Haushalt aus, für alle Musikveranstaltungen 2013 gebe Salzgitter insgesamt 573.000 Euro aus. Die Kosten für das Meeting nennt Grunwald nicht. Doch nicht nur die Stadt bringt sich ein. Lewitzky hat im Lauf der Zeit viele Schlagzeughersteller als Sponsoren ins Boot geholt, die es leichter machen, das Stelldichein der Drummer-Elite zu finanzieren.