Flachstahl GmbH verschmilzt 2014 mit Salzgitter Service und Technik

Flachstahl GmbH verschmilzt 2014 mit Salzgitter Service und Technik

Die Sanierung der derzeit angeschlagenen Salzgitter AG macht auch vor dem Konzernsitz nicht halt. Der Aufsichtsrat hat der Neuorganisation zugestimmt. Dazu gehört auch eine Fusion der größten Gesellschaften in Salzgitter. Die Flachstahl soll zum 1. April 2014 mit der Salzgitter Service und Technik verschmelzen. Wie viele der zusammen 6500 Stellen am Ende wegfallen, ist noch offen. IG Metall und Konzernbetriebsrat begrüßen den Zukunftsvertrag, allerdings beginnen die Verhandlungen erst.

Das Restrukturierungsprogramm „Salzgitter 2015“ erfasst alle Teile des Stahkonzerns.

Erst die Abläufe, dann die Arbeitsplätze. So lautet die Devise der IG Metall in Bezug auf Neuorganisation und Zukunftsvertrag, was der Aufsichtsrat beschlossen hat und was auch die Arbeitnehmervertreter in der jetzigen Situation als unvermeidlich ansehen. Wie viele Beschäftigte um ihren Job bangen müssen, steht nach Worten des Konzernbetriebsratsvorsitzenden Hasan Cakir nicht fest. Die vom Konzern bereits veröffentlichten 1.500 Arbeitsplätze, die im Zuge der Reorganisation auf der Kippe stehen sollen, bezeichnet er lediglich als „Potenzial“, das seitens des Managements ermittel worden sei. Es gebe dahingehend keine Ziele oder Vereinbarungen.

Ohnehin hält Cakir es für verfrüht, Zahlen zu nennen. Diese könnten sich erst am Ende des Prozesses ergeben, wenn die neue Struktur steht. Wie mit möglichen Doppelbesetzungen umzugehen wäre, würde dann Gegenstand von Verhandlungen. „Die Arbeit beginnt erst jetzt“, betonte Cakir. Allerdings sind betriebsbedingten Kündigungen nach seinen Worten ausgeschlossen. Auch wenn es nicht schriftlich fixiert ist, habe  der Konzern erklärt, darauf zu verzichten.

Um in den einzelnen Unternehmensbereichen einen möglichen Stellenabbau sozialverträglich umzusetzen, dazu haben Konzern und IG Metall einen Zukunftsvertrag geschlossen und dort die Instrumente festgelegt. Dabei handelt es sich vorwiegend um Angebote zur Altersteilszeit und Aufhebungsverträge. Der Konzern will Beschäftigten den vorzeitigen Abschied durch eine Sonderzahlung von 10.000 Euro zusätzlich zur Abfindung leicht machen. Diese liegt bei 0,6 Bruttomonatslöhnen für jedes Jahr Betriebszugehörigkeit.

Als „gute Grundlage für die Restrukturierung“ und „Erfolg“ bewertete IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban den Zukunftsvertrag. „Was er wert ist, wird sich jetzt erst zeigen“, sagte der stellvertretende Aufsichtsratschef des Konzerns. Dabei komme es darauf an, bei der Umsetzung den „Geist der Kopperation“ zu erhalten.

Eine Neuorganisation nur zu Lasten der Beschäftigten dürfe es nicht geben, so Urban. Wichtiger sei es, die Potenziale am Markt besser zu nutzen. Kein Unternehmen lasse sich allein über das Personal gesund sparen. Mit Blick auf die Stahlproduktion in Salzgitter betonte er, dass das Werk gut ausgelastet sei. Die hohen Rohstoffkosten und die niedrigen Preise führten aber dazu, „dass die Margen nicht stimmen“.