Schwein mit Freiheitsdrang: Eber Gustav geht auf Reisen

Schwein mit Freiheitsdrang: Eber Gustav geht auf Reisen

Gifhorn. Da hat wohl jemand Schwein gehabt: Ein stattlicher Eber hat am vergangenen Mittwoch Geschmack an der Freiheit gefunden und ist ausgebüxt. Doch das neuartige Gefühl hielt nicht lange an. Das flüchtige Riesen-Schwein mit dem wohlklingenden Namen Gustav war schnell wieder zu Hause.

Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, den Eber mit Freiheitsdrang einzufangen und in die angestammten Gefilde zu befördern.

Eigentümerin Jessica Könecke ist glücklich darüber, dass das 200-Kilo-Tier wieder bei ihr ist. Seit Donnerstagvormittag tummelt sich Gustav wieder auf seiner Weide in der Säftgenriede. Polizisten und Tierschützer hatten den „Eber auf Abwegen“ am Mittwochmorgen im Garten von Martina Waldecker eingefangen. Mitarbeiterinnen des Tierschutzzentrums transportierten Gustav zu einem Landwirt nach Ribbesbüttel.

„Dort habe ich ihn Donnerstag um zehn Uhr wieder wohlbehalten in Empfang genommen“, ist die 25-jährige Gifhornerin Könecke glücklich. Sie kümmert sich seit vier Jahren liebevoll um Gustav, der zur seltenen, vom Aussterben bedrohten Schweine-Landrasse der Bunten Bentheimer zählt.

Eber Grobi, ebenfalls vier Jahre alt und von Jessica Könecke mit der Flasche groß gezogen, hatte seinen Artgenossen und Weidegefährten im Übrigen bereits vermisst. „Er war traurig und unruhig – nun ist alles wieder gut“, berichtet Könecke.Bei Martina Waldecker, in deren Garten Gustav gewühlt hat und sich dabei auch noch junge Erdbeerpflanzen schmecken ließ, hat sie sich noch am Mittwochabend mit einer Flasche Wein entschuldigt.

„Ein dickes Dankeschön gilt selbstverständlich auch der Polizei und den Tierschützern“, sagt Könecke, die noch immer nicht verstehen kann, wie Gustav von einer mit Elektrozaun gesicherten Weide die Flucht geglückt war. Da hatte der Eber wohl echt Schwein gehabt.