Monsun über Gifhorn: Das Wetterchaos geht weiter

Monsun über Gifhorn: Das Wetterchaos geht weiter

Kreis Gifhorn. Ein Monsun-artiger Regen hielt am Montagabend das Gifhorner Stadtgebiet in Atem. Auch in Osloß und Meinersen prasselten Rekordmengen Wasser vom Himmel. Laut Feuerwehr liefen über 50 Keller voll. Besonders heftig traf die jüngste Wetterkapriole die Sassenburgschule.

Die Sassenburgschule hat besonders viel abbekommen. Doch auch zahlreiche Privatleute im Kreis waren nach dem Monsunregen der Verzweiflung nahe.

„In Gifhorn waren die meisten Einsätze“, sagt Edgar Huwe von der Leitstelle. Allein dort zählte er 30 bis 35. Einige davon hätten allerdings ein Einschreiten der Feuerwehr nicht gerechtfertigt, weil die Wasserstände noch niedrig waren, so Huwe. Die Tauchpumpen könnten erst bei Höhen ab 20 Zentimetern arbeiten.
In Osloß musste die Feuerwehr zweimal raus: mittags waren sechs Leute im Einsatz, abends noch einmal 15. Ortsbrandmeister Klaus Dumschat: „An einer abschüssigen Straße drohte Regenwasser in Kellergaragen zu laufen.“ Ein acht Meter langer Wall aus Sandsäcken habe das verhindert.
Weitere Schwerpunkte waren laut Tobias Nadjib von der Kreisfeuerwehr Rötgesbüttel und Meinersen. „Was wir bei solchem Starkregen immer haben, ist das Thema Kanalisation.“ Die sei dann überlastet. Laut Huwe kommen noch verstopfte Gullys hinzu.
In der alten Sassenburgschule, die von der IGS mitgenutzt wird, hinterließ eindringendes Regenwasser ein wahres Schlachtfeld: Teile der ohnehin schon beschädigten Deckenverkleidung der Pausenhalle stürzten herunter und zersplitterten auf dem Boden. Kicker- und Billardtische mussten in Sicherheit gebracht werden. Mit Trassierband wurden Teile der Pausenhalle gesperrt, eventuelle Verletzungen zu verhindern.
Von der Decke tropfte es ohne Unterlass, so dass die aufgestellten Auffangbehälter kaum ausreichten. Der Hausmeister der Schule hatte den Bereich, in dem sonst gekickert oder Pool-Billard gespielt wird, mit rot-weißem Trassierband abgesperrt. Täglich müssen hier 300 Schülerinnen und Schüler, die derzeit in dem Gebäude unterrichtet werden, vorbei. Nicht anders ergeht es den Lehrkräften, die im hinteren Teil des Traktes ihr Lehrerzimmer haben.
Der Abwasser- und Straßenreinigungsbetrieb der Stadt (ASG) hat 65,5 Millimeter Niederschlag gemessen, zehn Prozent des Jahresdurchschnitts. Allein zwischen 19.30 und 22 Uhr waren es 47,8 Millimeter.