Salzgitter-Gebhardshagen: Mosaik-Gemälde zeugt von „gelebter Inklusion“
„Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter“ nennt sich die fröhlich-bunte Mosaikwand, die nun das Foyer in der Tom-Mutters-Schule in Gebhardshagen ziert. Sie ist das Ergebnis eines einzigartigen Inklusionsprojektes – einer Gemeinschaftsarbeit behinderter und nichtbehinderter Menschen jeden Alters.

Feierstunde in der Tom-Mutters-Schule: Die Mosaik-Künstler freuen sich über ihr fertiges Gemälde, das hinter ihnen die Wand schmückt.
„Inklusion fordert von allen, neue Ideen, Kreativität, Kraft und gemeinsames Tun unter neuem Vorzeichen zu definieren.“ So formuliert die Künstlerische Leiterin Sabine Lampe in einem Zwischenbericht die Voraussetzung für den Erfolg des Mosaik-Projektes.
Dessen Leiterin Conny Will, Vorstandsmitglied bei der Lebenshilfe Salzgitter und Betreuerin eines behinderten Menschen, hatte die Initialzündung gegeben. Sie fand viele Mitstreiter. Vorsitzender Steffen Krollmann machte sich an die Akquise finanzieller Mittel, Schulleiter Harry Ahlbeck setzte Ressourcen frei und gewann die Unterstützung der Mitarbeiter. Pastor Holger Hübner lud seine Konfirmanden ein zum Mitmachen. „Eine tatkräftige Hand greift in die andere“, so Lampe. Am Ende hätten Menschen, die sich nicht kennen, gemeinsam ein Gemälde geschaffen.
Menschen verschiedener Altersgruppen mit unterschiedlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten fanden so zusammen. In drei Gruppen trafen sie sich im Werkraum der Tom-Mutters-Schule, viele von ihnen ohne jede handwerkliche und künstlerische Erfahrung. Sie beschäftigten sich mit den Jahreszeiten und deren Farben, sie zerschlugen Fliesen und setzten diese wieder zusammen, bis sich ein Bild ergab.
Sonntags kamen die Bewohner der Lebenshilfe Wohngruppen, Betreuer und Ehrenamtliche, montags waren es Eltern und Beschäftigte der Lebenshilfe, dienstags bildeten vier Tom-Mutters-Schüler im Alter von 13 und 14 Jahren mit Konfirmanden der Heilig-Kreuz Kirche in Gebhardshagen ein Team.
„Das ist gelebte Inklusion“, freute sich Vorsitzendder Krollmann bei der Einweihung am Freitag. Das Ergebnis könne sich sehen lassen. „Fantastisch“ nannte Künstlerin Lampe das Werk. Sich über der Gestaltung zu begegnen, sei für alle Teilnehmer eine „unendlich gute Methode“, auf einer Ebene anfangen zu können.

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