Wolfsburg: Jeder kann Ersthelfer werden – Richtiges Verhalten an der Unfallstelle
Bei einem Verkehrsunfall sollten Ersthelfer gerade auch an ihre eigene Sicherheit denken. Dazu zählt unter anderem das Absichern der Unfallstelle mit einem Warndreieck. djd/thx

Wolfsburg: Jeder kann Ersthelfer werden – Richtiges Verhalten an der Unfallstelle

Wolfsburg. Die Situation kommt völlig unerwartet: Plötzlich taucht neben der Fahrbahn ein Auto auf, das offenbar von der Straße abgekommen ist: Was ist jetzt zu tun? Von einem Moment auf den anderen kann jeder Verkehrsteilnehmer praktisch immer und überall zum Ersthelfer werden. Zweifelsohne eine angespannte Situation, die jedoch mit Hilfe einiger Regeln zu bewältigen ist.

„In allererster Linie gilt: Ruhe bewahren und an die eigene Sicherheit denken“, erläutert Doreen Pomsel von der Deutschen Verkehrswacht. Dazu gehören das sofortige Einschalten der Warnblinkanlage und das Anlegen der Warnweste noch im Fahrzeug. Im Freien ist es wichtig, sich nur am Fahrbahnrand zu bewegen und ein Warndreieck aufzustellen. Dann erfolgt der Notruf, der die Rettungsleitstelle über den genauen Unfallort, die Unfallart und die Anzahl der Verletzten informiert.

Beruhigen ist wichtig

Wenn Personen verletzt sind, ist jeder Verkehrsteilnehmer verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. „Die Angst, dabei etwas falsch zu machen und anschließend juristisch belangt zu werden, ist unbegründet“, stellt Pomsel klar. Das gelte immer, solange eine Verletzung nicht vorsätzlich herbeigeführt werde.
Schon das Beruhigen von Verletzten und das Hinzurufen weiterer Helfer nach dem Absetzen des Notrufs gelte als Erste-Hilfe-Maßnahme. „Bei bewusstlosen Verletzten, die nicht normal atmen, kann jedoch eine Wiederbelebung Leben retten. Wer eine Beatmung nicht durchführen möchte oder kann, der sollte zumindest eine Herzdruckmassage durchführen“, sagt Doreen Pomsel und erklärt das richtige Vorgehen: „Legen Sie Ihre Hände übereinander, drücken Sie mit gestreckten Armen ungefähr zwei Mal pro Sekunde den Brustkorb fünf bis sechs Zentimeter ein.“ Die Deutsche Verkehrswacht empfiehlt allen Verkehrsteilnehmern, ihre Kenntnisse in Erster Hilfe alle fünf Jahre aufzufrischen.

Hilfsbereite Wolfsburger

Ausgestattet mit den im Notfall lebensrettenden Fertigkeiten ist das Wissen, dass in der Stadt Wolfsburg und den Ortsteilen Polizei und Rettungskräfte nach einem Notruf laut Polizeisprecher Sven-Marco Claus schnell an der Unfallstelle sind, ein gutes Gefühl.  Nach seinen Erfahrungen zeigen sich Verkehrsteilnehmer auf den lokalen Straßen „immer wieder als sehr hilfsbereit“.

Von Jörn Graue