Prozess-Auftakt in der Stadtwerke-Affäre
Anklage wegen Untreue und Beleidigung: Seit Dienstag muss sich Maik Nahrstedt vor Gericht verantworten. Photowerk

Prozess-Auftakt in der Stadtwerke-Affäre

Wolfsburg. Nun hat die Stadtwerke-Affäre ihren Weg ins Gericht gefunden. Seit vergangenem Dienstag müssen sich Maik Nahrstedt und Stefan Griesemann wegen Untreue, Nahrstedt auch wegen Beleidigung verantworten. Mit einem Urteil wird erst Mitte Mai gerechnet.

Anklage wegen Untreue und Beleidigung: Seit Dienstag muss sich Maik Nahrstedt vor Gericht verantworten. Photowerk

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Stadtwerke-Betriebsredakteur Maik Nahrstedt vor, Verfasser anonymer Schmähbriefe gegen Ex-Vorstand Markus Karp zu sein. Darum ging es am Dienstag allerdings noch nicht, der als Nebenkläger zugelassene Markus Karp schickte deshalb auch nur seine Anwälte.

Im Mittelpunkt stand der Vorwurf der Untreue gegen Nahrstedt und Griesemann im Zusammenhang mit einer so genannten „Sponsor of the Day“-Veranstaltung am 13. Dezember 2009 beim Spiel des VfL Wolfsburg gegen Borussia Dortmund. Angeblich habe Nahrstedt 20 Bekannte seiner WDZ-Hallenliga auf Stadtwerke-Kosten in den Business-Bereich der VW-Arena eingeladen, Prokurist Stefan Griesemann habe die 5000 Euro teure Rechnung abgezeichnet.

Früher war „Sponsor of the Day“ eine im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen Stadtwerken und VfL pauschal beglichene Veranstaltung. 2008 war sie allerdings aus dem Vertrag heraus gefallen und wurde nun separat in Rechnung gestellt.

Sowohl Nahrstedt als auch Griesemann haben die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. Vertreten lassen sie sich von verschiedenen Anwälten, auch ihre Strategien unterscheiden sich.

Sechs Stunden dauerten die Anklageverlesung sowie Aussagen der Angeklagten und erster Zeugen. Fortgesetzt wird die Verhandlung am 23. April, ein Urteil wird zurzeit für den sechsten und letzten Verhandlungstag am 15. Mai erwartet.