Phaeno in Wolfsburg: Ärger um teuren Platz reißt nicht ab

Phaeno in Wolfsburg: Ärger um teuren Platz reißt nicht ab

Wolfsburg. Im Rathaus werden die Mehrkosten für die Verschönerung des Phaeno-Vorplatzes in Höhe von über 400.00 Euro verteidigt, aber bei vielen Bürgern und Politikern stoßen sie auf Unverständnis – vor allem die 1000 Euro teuren Mülleimer. Ratsherr Frank Helmut Zaddach fordert, dass in den Ausschüssen noch einmal über Alternativen gesprochen wird.

Phaeno-Vorplatz: Der Wirbel um hohe Mehrkosten geht weiter.

Nicht nur in der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung, auch bei Zaddach machen Bürger ihrem Unmut Luft. „Das Thema erregt viele – zu Recht!“, sagt Zaddach. Ihn auch, deshalb stellte er jetzt bei der Stadt den Antrag, dass das Thema noch einmal in den entsprechenden Ausschüssen auf die Tagesordnung kommt, bevor der Rat im Dezember über die Mehrkosten abstimmen soll. Denn: „Beschlossen ist das bisher noch nicht“, betont Zaddach. Er räumt ein, dass über einen Teil der Außenanlage bereits 2008 abgestimmt wurde und dass die Sitzinseln beispielsweise bereits angeschafft sind. „Aber bei den Mehrkosten für die Dinge, die noch nicht gekauft wurden, können wir doch günstigere Alternativen prüfen“, sagt Zaddach.
Er will auf keinen Fall, dass die Vorlage für die Mehrkosten zur Abstimmung in den Rat kommt, ohne dass er mit seinen Ratskollegen noch einmal die Möglichkeit zur Diskussion hatte.

Stadt verteidigt die KostenDie Stadt verteidigt die hohen Kosten für den Phaeno-Vorplatz. Sprecher Dennis Weilmann: „Ein Vergleich mit anderen Einrichtungen ist nicht möglich, weil das Phaeno ein einmaliges Bauwerk ist und die Aufenthaltsinseln ebenso einzigartige Spezialanfertigungen sind.“
Insgesamt sollen 595.000 Euro in den Vorplatz investiert werden. Die drei Papierkörbe (eine Holz-Metall-Konstruktion) kosten 1000 Euro pro Stück. Sie wurden aus mehreren Modellen ausgewählt, sollen sich „einfügen“. Und in den Kosten von 17.000 Euro für die Bewässerung seien mehrere Maßnahmen enthalten, die Folgekosten minimieren würden, argumentiert die Verwaltung. Weilmann: „Das beinhaltet die Technik und das Substrat der Pflanzgefäße mit Wurzelschutzbahn, Isolierschutzmatte, Dränageschüttung, Systemfilter, Systemerde, Kontrollschacht und Anstauelement.“
Da für 7000 Euro rund 1200 Pflanzen (Chinaschilf und Elefantengras) auf einer Fläche von 145 Quadratmetern gepflanzt werden, wäre die Pflege dieser Anlage ohne automatische Bewässerung „eine große Herausforderung“.
Ein ebenfalls vorgesehener 250 Meter langer Lichtschlauch sei nicht nur ein Designelement, sondern diene gleichzeitig der Wegweisung und Sicherheit auf dem Platz. Energiesparend sei die LED-Technik außerdem.