Erster urbaner Garten in Wolfsburg
Pilot-Projekt: In den Höfen startete jetzt der erste urbane Garten Wolfsburgs. Foto: IFZ

Erster urbaner Garten in Wolfsburg

Wolfsburg. Auf einer kleinen Gartenfläche im Stormhof nimmt womöglich gerade eine wesentlich größere Initiative ihren Anfang. Erst vor gut einer Woche eröffnete dort das von drei jungen Menschen ins Leben gerufene Institut für Zukünfte (IfZ) den ersten urbanen Garten in Wolfsburg. Neuland und Stadt stellten die Fläche zur Verfügung – und weitere dieser öffentlichen für jedermann zugänglichen Gartenflächen könnten folgen…
Radieschen, Salat, Tomaten, Auberginen, Spinat, Kohlrabi: Einiges an selbstgezogenem Gemüse wächst schon in grünen Pflanzenboxen. Ein Wildkräuterbeet, insektenfreundliche Blühpflanzen und Bienenboxen sollen in Kürze folgen. Um die Pflege kümmert sich noch das mittlerweile siebenköpfige Kernteam des Instituts. Doch das soll sich schnell ändern. „Der Garten ist frei zugänglich. Jeder kann sich an dem Projekt beteiligen und wir wollen vor allem auch die Nachbarschaft ins Boot holen“, erklärt Leonie Matt vom IfZ.
Genau darum geht es bei dem Projekt. Der urbane Garten soll nicht nur seinen Teil zu nachhaltiger Ernährung und der Verbesserung des Stadtklimas beitragen, sondern auch einen Raum für Begegnungen und soziales Miteinander werden, schildert Daniele Lauriola den Gedanken hinter dem Projekt. Weitere Mitstreiter sind genauso willkommen wie Sach- oder Pflanzenspenden (Kontakt über bwww.institutfuerzukuenfte.de).
Die Resonanz ist positiv. „Die Leute wollen gerne einen Garten, bloß der Raum dafür in der Stadt fehlt“, ist Luisa Slotwinsky überzeugt. Das Urban-Gardening-Projekt soll zeigen, dass in Zeiten rarer Flächen, Gärten auch gemeinschaftlich genutzt werden können.
Positiv ist auch die Reaktion der Neuland. Denn das Projekt passt nicht nur perfekt zur Klimaschutzdebatte, sondern auch in die Quartierskonzepte der Wolfsburger Wohnungsbaugesellschaft. „Die Zusammenführung von Nachbarschaften ist genau unserer Anknüpfungspunkt“, sagt Ann-Kathrin Wulkow, Stiftungsmanagerin der Neuland-Stiftung Wohnsionäre. Stiftung und Neuland selbst können sich eine weitere Kooperation vorstellen. So will die Neuland bei neuen Projekten prüfen, ob ein Urbaner Garten mitumgesetzt werden kann.
Expansionspotenzial ist offenbar da. Beim Stammtisch fanden sich fast 20 Wolfsburger ein und brachten Kooperationen mit Altenheimen, Schulen, Bürgerinitiative sowie Patenschaftsmodelle für Firmen und die Ausweitung in andere Stadtteile ins Spiel.
Das Institut selbst stellte derweil schon die neueste Vision vor: Ein Urbaner Garten mit Café auf dem Dach des Aalto-Kulturhauses und regelmäßige Events könnten das einstige Zentrum des kulturellen Lebens wieder aufwerten…