Steuerzahlerbund: Kritik an Wolfsburger Markthalle
Wolfsburg. Der Bund der Steuerzahler übt harte Kritik an der Stadt Wolfsburg und der städtischen Neuland wegen der Markthalle am Nordkopf – dabei handle es sich um einen „teuren Flop“.

Riesiges Problem: Die leere Markthalle am Nordkopf. Auch der Bund der Steuerzahler übt heftig Kritik.Photowerk
In seiner aktuellen Zeitschrift wählt der Bund der Steuerzahler deutliche Worte. Die Markthalle, die seit Jahren einen hohen Leerstand aufweist, beschere Verluste. Rund vier Jahre nach der Eröffnung müssten sich Stadt und Neuland „ihr Scheitern eingestehen“. Das ambitionierte Projekt stelle sich „als politische Totgeburt und dauerhaftes Verlustgeschäft“ heraus. Und auch die Zukunft sieht der Steuerzahlerbund eher düster: „Die Hoffnungen auf bessere Zeiten sind unrealistisch.“ Einer der Hauptgründe für das Scheitern des Markthallen-Projekts sei die „grobe Fehleinschätzung, dass sich die Markthalle ihre benötigten Kundenströme von selbst schaffen würde“. Doch dafür fehlten ausreichend Parkmöglichkeiten und ein attraktives Umfeld. Und, so der Steuerzahlerbund in seiner Kritik: „Die Notwendigkeit eines erfahrenen Managements wurde ebenfalls übersehen.“
Die Markthalle war zwar nach der Eröffnung gut ausgelastet, Händler boten vor allem Spezialitäten aus aller Welt an. Doch Stück für Stück verließen die vom Umsatz enttäuschten Händler das ehemalige Hertie-Gebäude, seitdem läuft kaum noch etwas in der großen Halle. Wenn überhaupt, finden sporadisch Veranstaltungen statt, zum Beispiel Kunstausstellungen oder zuletzt eine Afrika-Woche. Eine wirtschaftlich rentable Nutzung ist nicht in Sicht. Aus der Politik und dem Umfeld kamen bislang eher ungewöhnliche Nutzungsvorschläge, die von der überdachten Minigolf-Bahn bis zur Skateranlage reichten.