Amsel verflog sich ins Südkopfcenter

Wolfsburg. Das Südkopfcenter hat einen Vogel, im wahrsten Sinne des Wortes. Kurz nach Neujahr verflog sich eine Amsel in den Bau und fand nicht wieder heraus. Tierfreunde bemühen sich seither um das Wohlergehen des gefiederten Mitbewohners – mit Futter, Wasser und Rettungsversuchen.
Täglich deckt Sonia Spau-schus vom Biergarten „Zum Rondell“ den Tisch, brachte sogar Wildvogel-Futter von zu Hause mit. „Morgens und abends kommt sie, tagsüber ist ihr wohl zu viel los“, sagt die Wirtin. Alle Versuche, dem Tier den Weg in die Freiheit zu weisen, scheiterten bisher: „Meist fliegt sie natürlich nach oben, da sind keine Fenster. Und wenn sie in der Nähe einer Tür ist, kommt jemand und die Amsel haut ab.“ Mittlerweile hat das Tierchen sogar einen Namen: „Ich nenne sie Dicke.“ Auch Maryna Baran vom benachbarten Tabakshop erfreut sich an dem neuen Nachbarn, mit dem Handy gelangen ihr sogar schöne Aufnahmen des eher scheuen Gesellen. Der griechische Spezialitäten-Stand offerierte dem ungewöhnlichen Kunden ein Schälchen Hirse, in der Bäckerei Steinecke muss man den Besucher aus hygienischen Gründen eher fern halten: „Aber manchmal kaufen Kunden etwas und werfen ein paar Bröckchen hin.“
Und wie geht‘s nun weiter mit der Dicken? „Die Amsel ist wahrscheinlich ‘ne ganz Schlaue“, vermutet ein Stammgast des Bierbrunnens, den alle nur „Kongomüller“ nennen: „Die überwintert hier, und im Frühjahr fliegt sie wieder raus.“