Wirtschaftsvereinigung Salzgitter will nach Finanzaffäre wieder durchstarten
Die Wirtschaftsvereinigung Salzgitter (WVS) meldet sich zurück. Der Vorstand und die Mitglieder haben nach einem unruhigen Jahr die Finanzaffäre um ihren früheren Geschäftsführer abgehakt und die damit verbundenen Verluste vorerst abgeschrieben. Nun will die Gemeinschaft wieder durchstarten.

Freuen auf die neuen Aktivitäten der Wirtschaftsvereinigung Salzgitter (WVS): Vorsitzender Rudolf Wiese (rechts) und Mitglieder aus Vorstand und Beirat.
Um die WVS war es ziemlich ruhig geworden in den letzten zwölf Monaten, das Vereinsleben kam fast zum Erliegen. Das räumte auch der Vorstand in der Jahresversammlung ein, allerdings waren Vorsitzender Rudolf Wiese und seine Kollegen nicht untätig. „Wir mussten die Zahlen in den Griff kriegen und Mitgliederlisten aufarbeiten“, berichtete er über die Folgen der Finanzaffäre um den Ex-Geschäftsführer. Wie berichtet, hatte dieser Geld unterschlagen und sich zwischenzeitlich ins Ausland abgesetzt, als ihm der Vorstand vor einem Jahr auf die Schliche kam. Mittlerweile sind die Zahlen aufgearbeitet. Schatzmeister Andreas Eggers bezifferte den Schaden auf 9360 Euro, hinzu kommen 2000 Euro für Anwalts- und Verfahrenskosten.
Ob die WVS das Geld oder einen Teil davon je wiedersieht, ist eher fraglich. Wie Rechtsanwalt Michael Werla berichtete, habe der Verein einen rechtskräftigen Titel über mehr als 9000 Euro und die Zwangsvollstreckung eingeleitet, doch der Gerichtvollzieher konnte bisher nichts pfänden. Dessen Antrag auf eine Eidesstattliche Versicherung habe der Ex-Geschäftsführer widersprochen. Die Sache liege nun beim Amtsgericht Salzgitter, so Werla. Wann das entscheidet, konnte er nicht sagen. Der frühere Geschäftsführer muss sich zudem am 25. Juni vor dem Amtsgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm gewerbsmäßige Untreue vor. Laut Werla habe sich der Mann im Strafverfahren weitgehend geständig gezeigt.
Egal wie die Gerichte urteilen: Der WVS-Vorstand, der von den Mitgliedern entlastet wurde, hat die Forderungen vorsorglich im Kassenbericht ausgebucht. Das führte zu einem Jahresverlust von mehr als 3000 Euro. Dank einer soliden Rücklage ist dennoch genug Geld da, um laut Wiese „den Blick wieder nach vorne“ zu richten. Der Vorstand plant ein Sommerfest, die Ausfahrt im Herbst, ein Eisstockschießen und Firmenbesichtigungen, auch die monatlichen Stammtische soll es wieder geben. Die WVS-Spitze will anknüpfen an die gute Entwicklung vor 2012. Wiese hob hervor, dass die Mitgliederzahl mit 105 nahezu stabil blieb und die Affäre nicht zu Austritten geführt hat. „Das zeugt auch von unserer Sträke und dem Zusammenhalt.“

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