Wasserburg in Salzgitter-Gebhardshagen: Kaufleute gehen in die Offensive
Eine Lösung für die Wasserburg in Gebhardshagen lässt weiter auf sich warten. Derzeit beraten die Fraktionen im Rat Salzgitter darüber, ob sie den Projektentwickler in die Wüste schicken sollen. Die Kaufleute im Ort würde es freuen. Sie wollen mit Unterstützung der Bevölkerung den Supermarkt verhindern.

Wehren sich gegen einen Supermarkt in der Wasserburg: Jens Neubert und Dierk Nanninga aus der Gemeinschaft Gebhardshagener Kaufleute freuen sich, dass sich Einwohnerin Renate Otto an der Unterschriftensammlung beteiligt.
Die Gemeinschaft Gebhardshagener Kaufleute (GGK) lehnt einen großen Supermarkt in der Wasserburg weiterhin ab und geht nun in die Offensive. Die Mitglieder wollen ihre Position über eine Unterschriftensammlung im Ort stärken. In vielen Geschäften liegen Listen aus, auf Plakaten sind die Argumente der GGK nachzulesen.
Die Diskussionen und Planungen dauern nun schon Jahre. Die Stadt hat die Wasserburg an die Procon System GmbH vergeben, die einen Supermarkt im ehemaligen Schafstall und ein Tagungszentrum im alten Teil der Burg plant (die SZW berichtete). Sie konnte bisher aber kein finanziell abgesichertes Gesamtkonzept für alle Teile des denkmalgeschützten Ensembles vorlegen. Die Verwaltung hat dem Rat deshalb empfohlen, das Verkaufsverfahren zu stoppen. Das nährt die Hoffnung beim GGK-Vorstand, die Pläne für einen 1500 Quadratmeter großen Vollversorger im ehemaligen Schafstall noch abwenden zu können. Dieser gefährde die vorhandenen Geschäfte im Ort, verweisen Vorsitzender Dierk Nanninga und Stellvertreter Jens Neubert auf ein Einkaufsgutachten für Gebhardshagen, das eher zur Entwicklung des Hagenmarktes als Geschäftszentrum rät. Dort sollte sich ein Lebensmittelanbieter ansiedeln, heißt es.
Die Kaufleute sammeln nun Unterschriften und informieren über die Situation. Mindestens 400 bis 500 Einwohner und Kunden sollen sich dort eintragen. Zwar handelt es sich nicht um ein Bürgerbegehren, aber die Listen sollen beweisen, dass die GGK nicht alleine steht. Wann der Rat allerdings über den Fortgang des Verfahrens entscheidet, steht laut Verwaltung nicht fest. Die Fraktionen haben noch Beratungsbedarf, heißt es aus dem Rathaus.