Stadt Salzgitter schließt Reparatur an der Burg Lichtenberg ab
Genießen die Aussicht auf der erneuerten Burgplattform: Harald Weidner aus dem Vorstand des Fördervereins, Salzgitters Kämmerer Eric Neiseke, Rainer Dworog (Konrad Stiftungsgesellschaft), Salzgitters Baudezernent Michael Tacke, Vorstandsmitglied Hans Hoffmeister und Bauleiter Joachim Böhm-Heidotting von der Stadt Salzgitter. Foto: rwe

Stadt Salzgitter schließt Reparatur an der Burg Lichtenberg ab

SZ-Lichtenberg. Das Lichtenberger Volksfest 2016 wird Ortsbürgermeisterin Ute Skalik nicht so schnell vergessen. Mit den anderen Gästen stand sie damals vor dem Zelt und starrte den Berg hinauf. „Unsere Burg brannte“, erinnert sich die Politikerin. Die Flammen schossen aus dem Turm und zerstörten den hölzernen Aufsatz. An Feiern war irgendwie nicht mehr zu denken, der ganze Ort war aufgewühlt. Umso größer ist die Freude heute – bei Ute Skalik, bei den Mitgliedern des Fördervereins der Burg Lichtenberg und bei den Einwohnern. Der Trum ist wieder hergerichtet.

Seit Ende Juni kann das Bauwerk bestiegen werden, die Stadt Salzgitter hat die Arbeiten an einer neuen Plattform abgeschlossen. 33 Stufen führen nun ganz nach oben, auf 261 Meter über null können die Besucher eine grandiose Rundumsicht genießen, von der Tiefebene mit Lebenstedt und dem Stahlwerk im Norden bis zu den bewaldeten Hügeln im Süden.
Die gelungene Instandsetzung macht auch Vorstandmitglied Hans Hoffmeister glücklich, der damals in der Brandnacht als Feuerwehrmann im Einsatz war und mittlerweile die Besucher regelmäßig über das Gelände mit den Ruinen begleitet.
Im Sommerhalbjahr bietet der Förderverein an jedem ersten Sonntag im Monat eine kostenlose Führung an. In gut 90 Minuten erfahren die Gäste alles über die Burg Heinrich des Löwen, über die Gründung, ihre historische Bedeutung bis hin zur Baugeschichte. Einen Termin gibt es noch in diesem Jahr: Am Sonntag, 6. Oktober, um 10.30 Uhr geht es los, dann kommt auch der Nachbau der Blide zum Einsatz.
„Wir wollen die Leute für die Burg interessieren“, sagt Hans Hoffmeister. Die Resonanz ist sehr unterschiedlich, zwischen zwölf und 60 Besucher kommen zu den Terminen. Wenn der Turm „als echter Hingucker“ jetzt wieder begehbar ist, hofft der Förderverein darauf, dass die Tendenz weiter steigt und sich die Teilnehmer am Ende auch mit einer Spende erkenntlich zeigen. „Unser Verein lebt davon“, sagt Hans Hoffmeister, der sich wie andere dafür einsetzt, die Burg für die kommenden Generationen zu erhalten.
Einen wichtigen Schritt dazu hat die Stadt gemacht. In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege erhielt das Bauwerk nicht nur wieder ein 7,50 Meter hohes Treppengestell samt Aussichtsplattform, die Kosten von fast 90 000 Euro dafür trägt die Versicherung. Für weitere 20 000 Euro ließ die Stadt auch den Deckel erneuern und abdichten. Nun dürften die Zeiten vorbei sein, als bei starkem Regen das Wasser an den Turmwänden hinabfloss.
In Salzgitter gilt es, mit wenig Geld kreative Lösungen zu finden, so Baudezernent Michael Tacke bei einer internen Einweihungsfeier. Er erinnerte daran, dass die Zukunft des Turmes nach dem Brand und dem Totalschaden unklar war, die Stadt den Wiederaufbau aber immer forciert habe. Nicht nur der Turmdeckel und die Plattform sind neu, sondern der Förderverein konnte dank Finanzmitteln aus dem Konrad-Stiftungsfonds auch neue Ausstellungsvitrinen kaufen. Außerdem gibt es die früheren Bilderrahmen nicht mehr, große bedruckte LKW-Planen hängen in jeder Etage an den Wänden, informieren über die Entstehung der Burg und die Epochen. Sie lassen sich abwischen und sind aber nicht nur praktisch, findet Sigrid Lux, stellvertretende Vorsitzende im Förderverein. „Sie passen optisch sehr gut zum Ambiente der Burg.“