Sportgericht verhängt Strafen gegen Salder und Vahdet
Sowohl Salder (blaues Trikot) als auch Vahdet sind nach Ansicht vieler Trainer mit zu milden Strafen davon gekommen. Foto: pa

Sportgericht verhängt Strafen gegen Salder und Vahdet

Zuschauer, Spieler und Trainer haben auch nach vier Wochen die Jagdszenen beim Hallenfußballturnier in der Amselstieghalle noch gut in Erinnerung. Entsetzt über so viel Brutalität beschlossen damals die offiziellen Kreisfußball-Vertreter den Abbruch der Stadtmeisterschaft, um ein Zeichen gegen die Gewalt zu setzen.

Sowohl Salder (blaues Trikot) als auch Vahdet sind nach Ansicht vieler Trainer mit zu milden Strafen davon gekommen. Foto: pa

Forderungen nach dem Ausschluss des VfL Salder als auch des KSV Vahdet Salzgitter von der nächsten Stadtmeisterschaft oder anderen drastischen Maßnahmen wurden noch auf dem Hallenboden diskutiert. Das jetzt inoffiziell bekannt gewordene Sportgerichtsurteil entsetzt die Trainer Salzgitters ein zweites Mal. Aus der nichtöffentlichen Sitzung war zu erfahren, dass beide Vereine je 700 Euro Strafe zahlen sollen.

Moniert wurde zwar das Werfen von Flaschen durch den Anhang des VfL Salder und die Massenschlägerei von Spielern beider Teams unter Beteiligung der jeweiligen Fans, dennoch blieb es nur bei diesem Urteil wegen „grob verbandsschädigendes Verhalten in der Öffentlichkeit“.

Für Karsten Pommerenke vom TSV Üfingen hat dieses milde Urteil einen bitteren Beigeschmack. Die Spielsperren bis zum 21. Februar beziehungsweise 8. März könnten die betroffenen Spiele locker absitzen, da bis zu den Terminen möglicherweise nicht ein Spiel stattgefunden haben werde.

Nicht nachvollziehen kann er die Tatsache, dass die Strafe bei einem Spieler vom Finaltag an zählt und bei einem anderen erst ab dem Sportgerichtstag.

Der Trainer von Fortuna Lebenstedt, Frank Dierling, findet die Urteile auch zu harmlos: „Wenn ich mir die schrecklichen Bilder vor Augen halte und sehe dieses Urteil, kann ich nur sagen, das steht in keinem angemessenen Verhältnis.“

Olaf Richter vom SV Innerstetal meint dazu: „Da zahlen 1000 Zuschauer Eintritt, um tollen Fußball zu sehen. Diese Schlägerei führt zum Abbruch, die daran Beteiligten nehmen schwerste Verletzungen in Kauf und dann gibt es nur eine kleine Geldstrafe für die beiden Vereine und kaum wirksame Sperren für lediglich drei Spieler. Das passt nicht zusammen.“

Der Tenor der Meinungen ist eindeutig, wenn man schon ein Zeichen gegen zu viel Gewalt beim Fußball setzen möchte, dann bitteschön richtig und konsequent.
Die Vorschläge reichen bis zur Herabstufung der betroffenen Klubs in die 2. Kreisklasse.
Wie inzwischen bekannt wurde, hat der VfL Salder Berufung gegen das Urteil eingelegt. Das Verfahren wird seine Fortsetzung auf Bezirks-ebene finden.

pa