Salzgitters Landvolk lädt wieder Gäste zur Traktorfahrt ein
Gastgeber und Landwirt Hennig Ackenhausen zeigt den Gästen den landwirtschaftlichen Anbau. Foto: AG

Salzgitters Landvolk lädt wieder Gäste zur Traktorfahrt ein

SZ-Lesse. Auch wenn die Sonne ausblieb, war es ein erfolgreicher Nachmittag. Zur fünften Landvolk-Feldrundfahrt hatte der Stadtverband Salzgitter des Niedersächsischen Landvolkes Braunschweiger Land geladen. Dem Aufruf nach Lesse folgten nicht nur Landwirte, sondern auch zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung und Verbänden.

Rund 50 geladene Gäste versammelten sich auf dem Hof des diesjährigen Gastgebers Hennig Ackenhausen. Nach der Begrüßung und der Vorstellung seines Betriebes wurde Platz genommen in einen der beiden Traktoren-Anhänger, um auf der knapp vier Kilometer langen Strecke den landwirtschaftlichen Anbau in Lesse zu begutachten. Auf der Fahrt durch die Feldmark konnte der aktuelle Stand der Feldfrüchte oder des Rapsackers betrachtet werden. Auch an Kieskuhlen, Hamsterflächen, Obstbaumreihen sowie an neuen Strommaststandorten wurde Halt gemacht. In immer wechselnden Ortsteilen in Salzgitter findet die jährliche Fahrt durch Land und Wald statt. „Viele Leute, selbst die Politiker, haben keinen Eindruck mehr von der heutigen Landwirtschaft“, stellt Stadtverbandsprecher Hans Kasinger fest.
„Wir wollen nicht nur die Vielfalt der Landwirtschaft präsentieren, sondern auch die Auswirkungen von politischem Handeln zeigen“, sagt Kasinger und nimmt Bezug auf die Standorte für Hochspannungsmasten. Diese sind besonders für die Landwirte störend, denn wird nicht nur das Feld großflächig eingenommen und der Boden geschädigt, auch muss erheblich mehr Arbeitsaufwand betrieben werden.
Auch Hofbesitzer Hennig Ackenhausen, der bereits seit 31 Jahren Zuckerrüben, Weizen, Gerste, Mais und Raps anbaut, weiß um die Probleme. Für ihn sei auch ein neues Gesetz zum bewirtschaften nährstoffarmer Böden problematisch. „Die Lesser Böden sind traditionell sehr gut beim Nährstofferhalt. Neu einzuhaltende Gesetze schaffen Probleme, wo vorher keine waren“, klagt Ackenhausen. Nach der Feldrundfahrt nahmen zum Ausklang alle Besucher auf dem Hof der Familie Ackenhausen gemeinsam einen Imbiss ein. Dabei wurde auch die Gelegenheit wahrgenommen, zwischen Landwirtschaft und Behördenvertretern ins Gespräch zu kommen.