Salzgitters Kfz-Innung warnt vor digitalen Gefahren im Auto
Nach den Vorträgen bei der Kfz-Jahresversammlung gab es Diskussionsbedarf: Detlef Schlue und die Mitglieder des Innungsvorstandes Rolf Weber, Ehren-Obermeister Helmut Strube, Gerhard Kunze und Thomas Schach. Foto: PA

Salzgitters Kfz-Innung warnt vor digitalen Gefahren im Auto

SZ-Bad. Obermeister Gerhard Kunze hat in der Jahresversammlung der Kfz-Innung positive Zahlen vom Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes vermelden können. Referent Detlef Schlue vom Landesinnungsverband führte den Inhabern der Autohäuser Salzgitters die Gefahr vor Augen, dass die Autohersteller künftig allein über die Computerdaten der Autos verfügen und über digitale Fern-Verbindungen auch noch die Reparaturen leisten könnten.

Kunze berichtete nicht nur über gestiegene Absatzzahlen für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge, sondern auch über ein reges Interesse an der Ausbildung am Stand der Kfz-Innung während der BONA-Ausbildungsmesse. Er lobte die Arbeit der Stadt, die in den BBS Fredenberg eine Werkstatt geschaffen habe, die zukunftsweisend sei. „Dadurch sehen viele Werkstattbetreiber ihre Auszubildenden an den BBS besser aufgehoben“, betonte Kunze.
„Die müssen sich aber enorm anstrengen, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden“, forderte Lehrlingswart Thomas Schacht, der seit einigen Jahren eine schleichende Abnahme der Leistungen bei den Prüfungen beobachtet.
In einem langen Vortrag machte der Referent des Abends, Detlef Schlue vom Landesinnungsverband, auf die Probleme im Zusammenhang der zunehmenden Digitalisierung im Fahrzeug aufmerksam. Angefangen habe alles mit dem E-Call-System, das bei einem Autounfall per Notruf Werkstatt, Polizei und Rettungseinheiten alarmiert. „Inzwischen verfügen die Produzenten über eine gigantische Menge an Daten aus dem Fahrzeug, die sie sogar vermarkten können“, erläuterte Schlue. Audi, so der Referent, sehe ein Daten-Wertschöpfungsvermögen von 30 Milliarden Euro. Die Händler müssten zukünftig für die unerlässlichen Daten viel Geld bezahlen.
Ehren-Obermeister Helmut Strube ließ sich durch solche Nachrichten nicht schrecken. „Der Reparaturablauf erfolge schneller und werde dadurch für die Kunden sogar billiger“, erklärte er gegenüber hallo Salzgitter. Andere Meister befürchten jedoch die totale Abhängigkeit von den Autoherstellern und die Unsicherheit darüber, wie lange und welche Daten zur Verfügung gestellt würden. pa