Pflegende aus Salzgitter protestieren in Hannover
Mitarbeiter der Alten- & Krankenpflege „Zuhause“ beteiligten sich an den Protesten in Hannover. Foto: oh

Pflegende aus Salzgitter protestieren in Hannover

Salzgitter. Mehr als 400 Pflegekräfte und 60 Pfelgedienste aus der Region zwischen Harz und Heide haben in Hannover für eine gerechte Finanzierung der ambulanten Dienste demonstriert. Sie übergaben 30.000 Postkarten an die Politik.

Auch Angestellte aus Salzgitter beteilgiten sich an der Aktion, hängten sich rote und gelbe Schilder um, auf denen sie eine würde- und respektvolle Pflege forderten. Es gehe um Menschen und nicht um Objekte, hieß es. Unter den Protestierenden war knapp ein Dutzend aus der Alten- und Krankenpflege „Zuhause“ in Lebenstedt. Die Hälfte der Mitarbeiter war in Hannover, die andere kümmerte sich um die Patienten. Allerdings hatten die meisten auf den Pflegedienst verzichtet, damit möglichst viele Betroffene mit zur Demo fahren konnten. „Wir sind überwältigt über die große und selbstlose Unterstützung der betroffenen Pflegebedürftigen und Angehörigen“, sagt Geschäftsführerin Marita De Agostini. Gerade in einer Flächenstadt wie Salzgitter sei die ambulante Pflege nicht kostendeckend fianziert, fügt sie hinzu. Es fehlt zudem an Fachkraftstellen. Die Folge: In vielen Fällen findet sich kein Pflegedienst.
Mit Blick auf die Situation schlagen die Unternehmen nun Alarm. Ambulante Pflegedienste aus Niedersachen hatten in Hannover auf den gefährlichen Sparkurs aufmerksam gemacht. Die Teilnehmer zogen durch die Innenstadt und trafen sich vor dem Hauptsitz des Krankenkassenverbandes. In Liedern, Reden und auf Plakaten ging es um die Sorge um die Zukunft der Pflege in Niedersachsen. „Die Pflegekassen weigern sich, ambulante Pfelge angemessen zu bezahlen und gefährden damit die Versorgungssicherheit in vielen Regionen“, erklärte Pflegeunternehmerin Bettina Tews-Harms. Er war der erste gemeinsame Aktionstag von privaten und gemeinnützigen Pflegediensten.