
Orthopäden des Klinikums Salzgitter geben Tipps zur Prävention
Salzgitter. Rückenschmerzen – sogar Kinder klagen über sie. Die Ursachen bei den Kleinsten sind vielfältig. Ein Grund: der falsche Schulranzen.
Besonders bei Schulanfängern entscheidet das Aussehen über die Wahl des ersten Schulranzens. Dietmar Loitz und Thomas Wachtel, Chefärzte der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie im Helios Klinikum Salzgitter, raten Eltern auf weit mehr zu achten, denn der Rücken von Kindern ist in den Grundschuljahren sehr empfindlich. „Das oft hohe Gewicht der Bücher kann bei schlecht konstruierten Ranzen zu dauerhaften Haltungsschäden führen“, so Dietmar Loitz.
Seine Tipps: Der Rücken des Ranzens sollte gut gepolstert sein und an mehreren Stellen am Rücken des Kindes anliegen. Idealerweise schließt der Ranzen, wenn er getragen wird, oben mit den Schultern ab. Zudem sollte er stufenlos verstellbare und rund vier Zentimeter breite Schultergurte besitzen. „Das verhindert, dass die Gurte bei höherem Gewicht einschneiden oder dass sie dem Kind von den Schultern rutschen“, so der Orthopäde.
Besonders vorteilhaft ist laut Dietmar Loitz ein Hüftgurt: „Dieser fixiert den Ranzen beim Gehen und Laufen und hilft, die Wirbelsäule zu entlasten. Durch den Gurt wird das Gewicht des Ranzens vom Becken mit aufgefangen.“
Thomas Wachtel, Chefarzt Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, empfiehlt „einen Schulranzen ähnlich eines Trolleys. Dieser wird von dem Kind gezogen“. Um Haltungsschäden vorzubeugen, schreibt Wachtel dem Training der Rückenmuskulatur eine große Bedeutung zu. „Ist die Muskulatur schwach, ist sie oft verantwortlich für die Rückenschmerzen eines Kindes. Durch Sport können die Muskeln aufgebaut werden.“ Wachtel empfiehlt vor allem das Schwimmen, aber auch auch das aktive Sitzen auf einem Sitzball.