Neubau oder Sanierung fürs Hallenbad in Salzgitter-Lebenstedt?

Neubau oder Sanierung fürs Hallenbad in Salzgitter-Lebenstedt?

In die Diskussion um das Hallenbad kommt Bewegung. Die öffentliche Forderung der CDU/FDP-Ratsfraktion nach einem Neubau schlägt hohe Wellen. Die SPD hält das zu verfrüht. Sie will erst noch das Gutachten zur Bausubstanz abwarten und hätte sich gewünscht, die Parteien suchten mit Blick auf die Großinvestition eine gemeinsame Lösung.

Das Hallenbad in Lebenstedt ist sanierungsbedürftig.

Über die Zukunft des in die Jahre gekommenen Hallenbades wird schon lange im Aufsichtsrat der Thermalsolbad GmbH und in den Fraktionen gesprochen. In vier bis fünf Jahren droht dem Betrieb das Aus, wenn die Stadt nichts unternimmt. Deshalb preschen CDU und FDP nun nach vorne und fordern öffentlich einen Neubau. Der Grund: Eine teure Sanierung bringe keinen Mehrwert. Die Fraktion stellt sich eine zukunftsfähige und moderne Lösung mit größerer Wasserfläche vor, die Badegäste, Schulen und Vereine zufreden stellt. Den Neubau bezeichnet sie als „verantwortlichen Umgang mit Finanzen im Sinne der Familienfreundlichkeit“, dafür müssten dann aber andere Investitionen zurückstehen.
Ein neues Hallenbad würde auch der SPD gut gefallen, vielleicht sogar im Zusammenspiel mit der von ihr gewünschten Seepromenade. Die Fraktion will aber erst den 16. Dezember abwarten, wenn das „vom Oberbürgermeister gewünschte“ Gutachten zum Zustand und zur Restlaufzeit des Hallenbades vorgestellt wird, heißt es in einer Pressemitteilung.  „Wir befinden uns mitten im Entscheidungsprozess über die geplante Sanierung“, sagt Sprecher Ulrich Leidecker. Diese werde vermutlich teurer ausfallen als die in der Finanzplanung veranschlagten neun Millionen Euro.
Mit Blick auf die Größe auf der einen und das Spardiktat des Landes auf der anderen Seite sollte das Projekt mit möglichst großer Mehrheit bewältigt werden, wirft Leidecker der CDU/FDP mit ihrem öffentlichen Neubau-Beschluss nun Populismus vor. Diese habe gar keine eigene Mehrheit und lasse den Bezug zur Realität vermissen.
„Wir haben die Situation  und verchiedenen Optionen analysiert, halten eine Sanierung für Flickwerk“, weist Rolf Stratmann als Vorsitzender der CDU/FDP-Fraktion den Vorwurf einer voreiligen Entscheidung zurück. Es gehe darum, sich noch vor den Haushaltsberatungen auf eine eigene Position festzulegen. Stratmann fordert, jetzt eine vernünftige Planung aufzustellen und über einen möglichen Standort zu diskutieren. Mit dem Bau und der Finanzierung könnte die Stadt ohnehin erst nach 2018 beginnen, wenn die Zielvereinbarung mit dem Land ausgelaufen sei. Stratmann: „Wir müssen uns  die dann anstehenden Investitionen ansehen, das Hallenbad kann nicht on top kommen.“
Das sieht auch Oberbürgermeister Frank Klingebiel so.  Sollte der Gutachter bestätigen, dass eine Sanierung nur unwesentlich billiger wäre, macht es auch für ihn Sinn, das Geld in ein neues Hallenbad zu stecken. „Das sollte dann aber zur Seeatraktivierung an einer anderen Stelle liegen.