Mobilitätsmuseum: Hamburger Büro will schnell die fälligen Zahlen liefern

Mobilitätsmuseum: Hamburger Büro will schnell die fälligen Zahlen liefern

In der Diskussion für ein Mobilitätsmuseum für Salder sollen nun belastbare Zahlen auf den Tisch kommen. Die Wolfsburg AG hat ein Hamburger Ingenieurbüro beauftragt, die Ausstellungskonzeption zu schärfen, Bau und Betriebskosten zu ermitteln. In sechs Wochen sollen die Ergebnisse vorliegen. Bereits am Donnerstag, 4. April, ab 19 Uhr will Oberbürgermeister Frank Klingebiel die Entwicklung vorstellen und sich den Fragen stellen, allerdings nicht in Salder. Wegen des großes Interesses und der Bedeutung zieht die Stadt die Kulturscheune in Lebenstedt vor.

 

Die frühere Berliner Straßenbahn steht im Alsom-Betriebsmuseum in Salzgitter. Historische Fahrzeuge sollen ein Bestandteil eines möglichen Mobilitätsmuseums in Salzer sein. Lingstädt

Den Traum von einem Museum für Technik, Arbeit und Mobilität (MITAM) lassen sich die Wolfsbrug AG, die Stiftung Nord-LB/Öffentliche und die Stadt Salzgitter gemeinsam weitere 36.000 Euro kosten. Für dieses Geld soll ein „renommiertes“ Hamburger Büro, dessen Name im Vorfeld auf keinen Fall werden darf, nun die Zahlen liefern, die kritische Bürger wie aus der Initiative proSal schon seit Monaten fordern.

Was würde der Bau eines Museums kosten und von wem ließe sich dieser bezahlen? Bekanntlich sieht der knapp ein Jahr alte Ratsbeschluss vor, dass sich Salzgitter mit maximal fünf Prozent an der Investition beteiligt. Sonst wollen der OB und die Politiker aus dem Projekt aussteigen. Aber nicht nur die Errichtung eines Museum kostet Geld, sondern auch dessen Betrieb. Darauf und auf die Frage nach den zu erwartenden Besucherzahlen will die Hamburger Agentur, die nach Informationen aus dem Rathaus auch das Speeremuseum „Paläon“ in Schöningen oder die BMW-Welt in München mit konzipiert hat, bis Ende April eine Antwort geben.

Die Grundlage der etwa 20seitigen Expertise bildet das Konzept des städtischen Fachdienst- und Museumsleiters Jörg Leuschner. Das heißt aber auch, dass die Fachleute nur das von Rat und OB favorisierte Salder im Blick haben. Andere Standortvorschläge von Bürgern wie das künftige Industriegebiet Watenstedt oder die alten Bahnanlagen in Salzgitter-Bad sind in den Überlegungen außen vor.

Die Zahlen aus Hamburg dienen auch für den nächsten Besuch im Niedersächsischen Wissenschaftsministerium, das davon eine Förderung des Projektes abhängig machen dürfte. Die frühere Ministerin Johanna Wanka (CDU) hatte die Stadt aufgefordert, die Bedeutung und Anziehungskraft der geplanten Ausstellung deutlicher zu formulieren.

Noch kein Kontakt
zur neuen Ministerin

Wie ihre Nachfolgerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) zu einem möglichen MITAM in Salzgitter steht, ist noch nicht bekannt. Bisher gab es kein Treffen von Seiten der Stadt mit der neuen Ministeriumsspitze. Dazu will der OB erst die Expertise aus dem Planungsbüro abwarten. Vorher mache ein Gespräch keinen Sinn, heißt es.

Wie wichtig das MITAM auch anderen Kommunen in der Region ist, beweist nach Ansicht der Stadt die „massive Unterstzügung“ durch die Stiftung Nord-LB/Öffentliche und die Wolfsburg AG, die das Büro in Hamburg beauftragt hat und auch einen Löwenanteil der Kosten trägt. „Wir haben Rückendeckung für das Projekt“, so Pressesprecher Norbert Uhde.  Die Stadt beteilige sich lediglich mit 7000 Euro.rwe