Ehemaliges KZ Drütte in Salzgitter: Auszubildende halten die Erinnerung wach
Gemeinsame Kranzniederlegung: Betriebsratsvorsitzender Hasan Cakir und Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung. Foto: rwe

Ehemaliges KZ Drütte in Salzgitter: Auszubildende halten die Erinnerung wach

Zum 28. Mal seit 1985 haben viele Beschäftigte der Salzgitter Flachstahl GmbH und Gäste im ehemaligen Konzentrationslager Drütte der Opfer des Faschismus gedacht. Vor der Kranzniederlegung durch Betriebsrat und Geschäftsführung trugen Auszubildende der Salzgitter Service und Technik GmbH ihr Erinnerungsprojekt vor, in dem sie die grauenvollen Erlebnisse der Insassen und die heute gültigen Menschenrechte gegenüber stellten.

Was machen ein Weihnachtsbaum, ein Kinderwagen, Wörterbücher, Waschzeug und eine Scheibe Leberwurstbrot auf dem Appellplatz der Salzgitter Flachstahl GmbH? Jedes dieser „Stolperobjekte“  erzählt eine Geschichte, symbolisiert ein Schicksal im früheren Konzentrationslager auf dem Gelände der Salzgitter Flachstahl GmbH. Ob Widerständler Hans Wolder aus Essen, die Serbinnen Zora Sekardi und Eva Timar, Wasilij Krotjuk aus der Ukraine oder der Franzose Henri Grincourt: Sie alle waren als Zwangsarbeiter in Salzgitter. Ihre Schicksale standen im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkfeier.
Dafür gesorgt haben die Auszubildenden Engin Avci, Cansu Cakal, Funda Cokyavuz, David Djordevic, Linda Hentschel, Niklas Jäger, Fabio Kayser, Lukas Krause, Spiros Pappas, Alexander Schmidt, Jakob Schulz, Marcel Tiedke, Liesa Venikov, Nils Wegmeyer und Dennis Wiegand. Sie hatten mit Gednkstätten-Leiterin Elke Zacharias in einer freiwilligen Projektwoche die Biografien von sechs Inhaftierten zusammengetragen. Jede davon erzählt von den Schrecken des Krieges und von der Unterdrückung durch die Nazis.
Der Betriebsratsvorsitzende Hasan Cakir erinnerte in seiner Begrüßung an den Besuch des Ukrainers Karl Pajuk vor wenigen Wochen, der mit 86 Jahren einer der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers sei.  Cakir nannte es wichtig, dass die junge Generation die Erinnerungen wach hält und mahnt: „Nie wieder Faschismus.“  Das Wissen um die Greueltaten und Schicksale bleibe so der Nachwelt erhalten. rwe