Die Welt der Banken ist im Umbruch
Die Sparkasse HGP will ihre Filiale in Baddeckenstedt in einen SB-Standort umwandeln. Foto: rwe

Die Welt der Banken ist im Umbruch

Salzgitter. Die Welt der Banken verändert sich in bisher unbekanntem Maße. Dies erhöht den Druck auf die Kosten- und Ertragsseite. Unter diesem Aspekt hat die Sparkasse Hildesheim Goslar Peine ihr Zukunftsbild „HGP ‚22“ vorgestellt. Dieses, darüber sind sich Vorstand und Verwaltungsrat einig, soll das Haus „in eine wettbewerbsfähige und rentable Zukunft führen – im Interesse der Kunden, der Mitarbeiter, der Träger und der Menschen im Geschäftsgebiet“.

„Sparkasse bleibt Sparkasse“, heißt es in einer Pressemitteilung zum Konzept. Die Sparkasse HGP stelle sich frühzeitig den tiefgreifenden und andauernden Herausforderungen ihres Geschäftsmodells. Mit Blick auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse und die durch die Digitalisierung tiefgreifende Veränderung der Gesellschaft und der wirtschaftlichen Prozesse habe die Sparkasse HGP ihre Strukturen und ihre Geschäftsfelder auf den Prüfstand gestellt.
„Geschäftsstellen prägen in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer die Identität der Sparkassen – allerdings nur noch auf den ersten Blick.“ Die digitalen Angebote erweiterten zunehmend die analoge Welt „durch komfortable, schnelle und einfache Lösungen“. Heute stehen immer stärker Telefon, Mobile- und Online-Banking, Videoberatung und Apps für die von den Kunden gewünschte Nähe. Und das bei räumlicher und zeitlicher Unabhängigkeit.
„Die Kunden wollen selbst bestimmen, auf welchem Weg sie mit der Sparkasse Kontakt aufnehmen.“ Eine Analyse der Bedürfnisse verdeutliche, dass das Geschäftsstellennetz veränderte Funktionen erfüllen muss. Kunden kommen immer seltener in die Filialen – durchschnittlich weniger als ein Mal pro Jahr für eine qualifizierte Beratung. Zugleich nutzen sie stärker denn je Online-Angebote.
„Wir haben das veränderte Kundenverhalten berücksichtigt und unser digitales und stationäres Angebot weiterentwickelt“, so Vorstand Dominikus Penners. „Die Geschäftsstelle hat weiterhin Zukunft: Und zwar als Ort hochwertiger Beratung. Für bloße Abwicklungsaufgaben und Transaktionen wird sie hingegen immer weniger benötigt und frequentiert.“
24 Geschäftsstellen werden in SB-Standorte umgewandelt. Die Analyse sei mit hoher Verantwortung vorgenommen worden. Betriebswirtschaftliche Faktoren, kundenrelevante Aspekte und regionale Besonderheiten flosssen mit ein, heißt es.
Auch nach den Maßnahmen sei die Sparkasse weiterhin „flächendeckend im Geschäftsgebiet vertreten – dann mit 89 Standorten, davon 38 mitarbeiterbesetzt und 51 SB-Geschäftsstellen“, so Vorstandsvorsitzender Jürgen Twardzik. Die Umsetzung soll 2020 beginnen und bis Ende 2022 abgeschlossen. Betroffen sind auch die Geschäftsstellen in Baddeckenstedt und Ringelheim, die als SB-
Standorte weitergeführt werden.