Unfälle, Staus, Baustellen: Der A2 Wahnsinn bei Peine
Peine. Fast 200.000 Fahrzeuge fahren jeden Tag auf der A2 durch Peine, rund 60.000 davon sind LKW – Tendenz steigend. Würde man diese Karawane aufreihen, würde die Schlange von Peine bis Malaga in Südspanien reichen. Gerade in den vergangenen Wochen gab es auf der A2 wieder jede Menge Staus wegen Unfällen und Arbeiten an der Autobahn (siehe Foto). Das hallo-Team hat nachgefragt, wie es mit der A2 weitergeht.
Die Autobahn 2 ist nicht nur in Niedersachsen eine der Autobahnen mit der höchsten Verkehrsdichte. Wie den Verkehrsprognosen 2025 zu entnehmen ist, wird das Verkehrsaufkommen in den nächsten Jahren noch zunehmen. „Vor allem der Lkw-Anteil wird in hohem Maße steigen“, erklärt Sabine Schlemmer-Kaune, Pressesprecherin im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Ein möglicher Ausweg: Die A2 wird auf vier Spuren in beiden Richtungen ausgebaut.
Die Anzahl der von der Polizei registrierten Verkehrsunfälle auf der A 2 im Bereich des Landes Niedersachsen liegt nach Auskunft des Innenministerium bei jährlich rund 3.000 im Schnitt der vergangenen Jahre. Eine positive Tendenz kann die Autobahnpolizei Braunschweig verzeichnen, die für den Bereich zwischen Hämelerwald und Sachsen-Anhalt zuständig ist. Armin Loske, Leiter des Einsatzstreifendienstes: „Im ersten Halbjahr 2014 haben wir acht Prozent weniger Unfälle als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch die Zahl der Schwerverletzten ist rückläufig.“ Trotzdem waren es im ersten Halbjahr immerhin noch 461 Unfälle, wobei zwei Tote und 15 Schwerverletzte zu beklagen sind. Loske appelliert eindringlich an alle Kraftfahrer, bei Staus eine Rettungsgasse zu lassen, durch die auch größere Bergungsfahrzeuge passen. Deren rechtzeitiges Erreichen des Unfallorts kann bei schweren Unfällen über Leben und Tod von Verletzten entscheiden.
Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ist derzeit mit der Wiedererrichtung der Verkehrszeichenbrücken beschäftigt, die normalerweise im Abstand von zwei Kilometern stehen. Sabine Schlemmer-Kaune: „Die Wiederinbetriebnahme der Anlagen soll voraussichtlich im Dezember 2014 erfolgen.“ Auch dadurch erhoffen sich die Verantwortlichen in den Ministerien und bei der Polizei eine Entlastung der Situation. Durch Änderung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, durch Überholverbote und durch Stauhinweise kann die Gefahr von Auffahrunfällen reduziert werden.
Sabine Schlemmer-Kaune: „Um für eine Entlastung auf der A 2 zu sorgen, ist die gesamte A 2 in Niedersachsen vom Land für einen 8-streifigen Ausbau angemeldet worden. Das Ergebnis der Überprüfung bleibt abzuwarten. Zudem gehen wir davon aus, dass eine zusätzliche Entlastung mit der Fertigstellung der A 39 erreicht werden kann.“ Sie soll Wolfsburg mit Lüneburg und Hamburg verbinden.
Polizei findet viele
Mängel bei LKW
Sorgen machen der Braunschweiger Polizei, zu der auch die Autobahnpolizei gehört, die Lkw, die rein statistisch an jedem zweiten Unfall beteiligt sind. Der Braunschweiger Polizei-Pressesprecher Wolfgang Klages: „Der Sicherheits-Abstand zwischen Lkw müsste bei Tempo 80 normalerweise mindestens 40 Meter betragen.“ Die Realität sieht leider anders aus. Unfallursachen sind auch häufig Übermüdung, Fahrstreifenwechsel und mangelhafte Ladungssicherung.
„Deshalb findet auch in diesem Monat wieder eine Lkw-Großkontrolle statt“, betont Klages. Zivilfahrzeuge der Polizei picken dann auffällige Lkw aus dem fließenden Verkehr raus. Auf Parkplätzen werden diese von Polizei-Fachleuten unter die Lupe genommen. Klages: „Die Beanstandungsquote liegt bei beachtlichen 80 Prozent der Fahrzeuge, die wir näher in Augenschein nehmen.“
Ligengeblieben oder Unfall – was dann?
Nach der Fahrzeugsicherung durch ein Warndreieck in 250 Metern Entfernung die Autobahn schnellstens verlassen und hinter der Leitplanke Schutz suchen. So manch einer hat schon sein Leben verloren, weil er im Auto sitzenblieb…
Über 110 die Polizei oder 112 den Rettungsdienst informieren. Wer kein Handy hat, muss zur Notrufsäule laufen.
Wer im Stau steht sollte eine Rettungsgasse frei lassen, damit Helfer und Polizei durchkommen.

Vorheriger Beitrag
Nächster Beitrag
Kreis Peine schockiert über Baumfrevel
Straßensanierung in der Peiner Südstadt beginnt Montag
Peiner Wirte fordern die Rettung des Eulenmarktes
Peiner Ehrenringträgerin ist gestorben: Anna Margret Janovicz wurde 100 Jahre alt
Wolfsburg: Benefiz-Event mit Ex-DSDS-Star Helmut Orosz
Symposium in Salzgitter widmet sich dem 30-jährigen Krieg
Buntes Adventsprogramm im Klinikum Salzgitter