Teile der Peiner Innenstadt wurden am vergangenen Montag aufgrund einer Bombendrohung gesperrt.

Peine. Am Montag kam es erneut zu einer Bombendrohung in der Commerzbank-Filiale an der Breiten Straße in der Peiner Innenstadt. Ein anonymer Anrufer erklärte, eine Bombe im Haus deponiert zu haben, die eine halbe Stunde später in die Luft gehen würde. Es folgte ein rasanter Einsatz der Polizei. Teile der Innenstadt wurden schnellstmöglich geräumt und zwei Stunden lang abgesperrt. Die Polizei setzte einen Drogenspürhund ein, der keinen Sprengstoff entdecken konnte. Gegen 16.45 Uhr wurde Entwarnung gegeben. Bereits am 7. Dezember gab es eine erste Bombendrohung gegen die Bank. Ob die beiden Fälle in einem Zusammenhang stehen, ermittelt die Polizei derzeit noch. Nun sucht die Polizei den anonymen Anrufer mit männlicher Stimme. Noch gebe es keine konkreten Hinweise, wer der Mann sei, erklärte Peines Polizeisprecher Peter Rathai. Die Strafverfolgung gestaltet sich offenbar schwierig, weil der Anruf bei unterdrückter Rufnummernanzeige des noch unbekannten Mannes bei einem Callcenter der Bank einging, in dem Gespräche nicht aufgezeichnet werden – wie schon bei der ersten Bombendrohung gegen die Bank am 7. Dezember.
Fest steht, dass der anonyme Anruf am vergangenen Montag um 15 Uhr nur wenige Sekunden dauerte. Das erklärte Rainer Raschke, Pressesprecher der übergeordneten Polizeidirektion Braunschweig auf Anfrage unseres Medienhauses. Warum es nun zum zweiten Mal in Folge die Commerzbank getroffen habe, könne aktuell nicht seriös beantwortet werden, sagte Raschke.
Raschke erklärte: „Alle polizeilichen Sachverhalte unterliegen einer Lagebeurteilung. Dabei werden alle Fakten auf den Prüfstand gestellt. Hier erfolgt auch immer eine Gefährdungsanalyse der zu bewertenden Situation, deren Ergebnis unmittelbaren Einfluss auf die polizeilichen Maßnahmen hat. Bei der Entscheidung für polizeiliche Maßnahmen steht die Sicherheit der Bürger im Mittelpunkt – auch wenn sich die Situation im Nachhinein als Fehl-
alarm darstellt.“
Gegen den unbekannten Anrufer wurde ein Strafverfahren wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet.
Obwohl Teile der Peiner Innenstadt sofort gesperrt wurden, entstand eher Gelassenheit als Hektik. „Ich glaube einfach nicht, dass die Bombendrohung echt ist“, sagte Romy Hoppe und ärgert sich, dass sie ihren Schmalzkuchenstand verlassen musste. „Es ist einfach total ärgerlich, dass so etwas zum zweiten Mal passieren muss. Letztes Mal war ich zwar mit keinem Stand vor Ort – aber jetzt hört der Spaß langsam auf“, erklärte sie.
Viele interessierte Bürger kamen am Absperrband vorbei und fragten, was los sei. Kurioserweise stöhnten die meisten Bürger entnervt oder schüttelten ablehnend den Kopf, als sie von der Bombendrohung erfuhren.
Zur aktuellen Situation seiner Filiale sagte der Peiner Filial-Direktor Frank Debertin gestern: „Unsere Mitarbeiter sind sehr betroffen. Die Filiale wurde am Montag umgehend für den Kundenverkehr geschlossen.“ Die genauen Umstände der Bombendrohung würden jetzt von der Polizei untersucht. An Spekulationen zu möglichen Ursachen wie auch zu Details der Vorfalls wolle man sich seitens der Bank nicht äußern. Debertin verwies an die örtlichen Behörden.