
Sexmobile stehen weiterhin an der B 188
Gifhorn. Im Frühjahr haben sich die Ordnungsbehörden vorgenommen, die Sexmobile entlang der B 188 im Kreis Gifhorn zu verbannen. Doch immer noch stehen die Camper mit dem roten Innenlicht an den Waldzufahrten. Der Grund: Die Arbeit der Polizei zur Erfassung der Wagenhalter und der Sexarbeiterinnen ist ins Stocken geraten.
Verkehrsexperte Winfried Enderle verzeichnet in den vergangenen Jahren eine auffällige Häufung von Unfällen durch unvermitteltes Linksabbiegen von der B 188 auf die Waldwege (hallo berichtete). Zusammen mit der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr will die Polizei nun die Sexdienste entlang der Straße aus Verkehrssicherheitsgründen unterbinden.
Der juristische Hebel: Wie bei Werbung sind für diese Dienstleistungen entlang der Bundesstraße Sondernutzungserlaubnisse nötig. Und die will die Landesbehörde nicht gewähren. Doch zunächst muss die Polizei feststellen, an wen die Landesbehörde ihre Absagen überhaupt schicken muss. Und dabei hakt es gerade, sagt Enderle. „Es sind personelle Gründe.“
Zwei Kollegen seien seit Juni damit befasst – aber für längere Zeit ausgefallen, begründet Enderle. Seit Anfang dieser Woche sei die Arbeit wieder angelaufen. „Wir erfassen jetzt so schnell es geht die Daten“, sagt Enderle. „Dann geben wir sie an die Landesbehörde weiter.“
Abgesehen von der nicht gewährten Sondernutzungserlaubnis droht den Sexmobilen noch von anderer Seite Ungemach: Seit 1. Juli gilt ein neues Gesetz, das auch die Hygiene-Standards verschärft – bis hin zu Duschen für Sexdienerinnen und ihre Kunden. Standards, die die Wohnmobile und -wagen kaum erfüllen dürften.