Mängel an Übergängen: Bahn soll endlich handeln

Mängel an Übergängen: Bahn soll endlich handeln

Kritik prasselt derzeit auf die Deutsche Bahn nieder: Die Schienen- und Schrankenanlagen im öffentlichen Verkehrsnetz würden verkommen, beklagen massiv die Fachleute. Grund sind Signalstörungen und Ampelausfälle. So auch im Kreis Gifhorn. Einige Bahnübergänge sind akute Pannen- und Unfallstellen.

Gefährliche Bahnübergänge im Kreis Gifhorn: Behörden und Bürger fordern eine schnellstmögliche Mängelbehebung von der zuständigen Deutschen Bahn. Photowerk

Konkret geht es um die Schienenkreuzungen in Gifhorn am Calberlaher Damm, in Ausbüttel auf der Bundesstraße 4 sowie um die Dragenkreuzung auf der B 188.

Der Übergang am Calberlaher Damm sei extrem störanfällig. Streusalz beeinträchtigt die Elektrik des Bahnübergangs. Oft müssen daher Fahrdienstleister und Lokführer die Schranke per Hand bedienen – das kostet große Kraftanstrengung und wertvolle Zeit. Nicht gerade optimal bei der stark befahrenen Kreuzung. „Viele Autofahrer verlieren die Geduld und umfahren unerlaubt die geschlossene Halbschranke“, bemängelt Lothar Michels von der Polizei. Ein lebensgefährliches Unterfangen. Eine neue Signaltechnik sei jedoch nicht vonnöten, reagiert Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis auf das Problem. Schließlich würde die von 1983 stammende Anlage quartalsmäßig gewartet. „Das Streusalz stört die Isolierschiene“, erklärt Meyer-Lovis den Grund für die Ausfälle.
Ebenfalls etliche Pannen verbuchte bereits in diesem noch jungen Jahr die Büstra-Anlage in Ausbüttel: 35 Ausfälle nennt die zuständige Straßenbehörde Ausbüttel. Und als für die Dragenkreuzung wegen eines Defekts an der Ampel Ersatzteile beschafft werden mussten, habe dies drei Tage benötigt, so die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel. Ein immenses Risiko für den Verkehr. Das wurde in der Vergangenheit schon zur traurigen Realität. Zahlreiche Unfälle ereigneten sich bereits aufgrund von Ampelausfällen an der Dragenkreuzung.

Die Bahn reagierte auf diese unbestreitbaren und untragbaren Risiken. In einem Brief ist zu lesen: „…erkennen wir aber speziell die Ersatzteilproblematik, die Störanfälligkeit und die problembereitende technische Verknüpfung der Signalisierung Bahn und Straße bei den benannten Anlagen an und sind bestrebt, diesen Zustand zu verbessern.“ Bleibt zu hoffen, dass dies schnell geschehen möge.