Landkreis Gifhorn: Vandalismus-Straftaten nehmen zu

Landkreis Gifhorn: Vandalismus-Straftaten nehmen zu

Gifhorn. Eingeschlagene Scheiben, demolierte Autos, eingetretene Zäune: immer häufiger ist von Randalen im Raum Gifhorn zu hören. Und auch die Polizei bestätigt: Der Vandalismus im Kreis hat seit Beginn des Jahres zugenommen.
Erst vergangene Woche tobte im Landkreis wieder die Zerstörungswut. In Wasbüttel wurde das Strohballenhaus auseinandergenommen, in Bokensdorf die Tennishütte der SV Bokensdorf demoliert. Die Bilder gleichen sich: In Bokensdorf finden die Betroffenen zerschlagene und zertretene Möbelstücke, Scherben, Plexiglassplitter und andere Trümmer, dazwischen leere Bier- und Wodkaflaschen, Essensreste. In Wasbüttel hinterlassen die Täter zerstörte Fenster, demolierte Wände und Möbel und auch wieder Wodka­flaschen. Tatsächlich ist die Zahl der Vandalismus-Straftaten angestiegen. Das bestätigte Polizeisprecher Thomas Reuter gegenüber dem Gifhorner Rundblick. „Wir haben es nicht mit einem besorgniserregenden Anstieg zu tun“, sagt Reuter, „aber es sind eindeutig mehr Fälle als noch im vergangenen Jahr“.

Die Ursache für die sinnlose Gewalt gegen Sachen sei nicht zu erkennen, es handele sich in den meisten Fällen um reine Zerstörungswut. Täter sind vermutlich Heranwachsende zwischen 18 und 21 Jahren. Oftmals in einer Gruppe und unter Einfluss von Alkohol zerstören sie wahllos fremdes Eigentum, einhergehend mit Vermüllung, wie auch bei den Taten in Bokensdorf und Wasbüttel.

Den Besitzern eröffnet sich ein Bild der Zerstörung und natürlich kommt Wut auf. Für die Tennissparte der SV Bokensdorf könnte der Einbruch in die Vereinshütte sogar das Aus bedeuten. „Wir sind nicht in der Lage, das Zerstörte wieder herzurichten“, erklärt Werner Hartmann, 2. Vorsitzender. „Die Beiträge reichen nicht, wir haben keine Rücklagen.“ Die Hütte werde aber zu Punktspielen unbedingt benötigt.

Auch im Strohballenhaus muss geschaut werden, wie der Schaden behoben werden kann. Zwei Drittel der Fensterscheiben sind hier beschädigt oder ganz zerschlagen. „Wir müssen jetzt sehen, wie wir die Fenster vor Einbruch des Winters dicht bekommen“, betont Bürgermeister Lothar Lau.

Gefeit ist niemand vor solchen Taten. Wer sich aber schützen möchte, der könne, so Reuter, eventuell mit einer Kameraüberwachung oder mittels Alarmsicherung Vandalismus entgegenwirken. „Selber mal nach dem Rechten sehen und auch als Nachbar wachsam sein, ist wichtig.“ Überhaupt, so der Polizeisprecher, solle sich niemand scheuen, die 110 zu wählen, zum Beispiel wenn einem ein Geräusch verdächtig vorkommt. „Lieber einmal zuviel die Polizei rufen, als zuwenig“, so Reuter weiter. Denn auch die Polizei sei in diesen Fällen einfach darauf angewiesen, Zeugenhinweise zu erhalten.