Gifhorner Unfallstatistik: Zahl der Wildunfälle auf Rekordhoch

Gifhorner Unfallstatistik: Zahl der Wildunfälle auf Rekordhoch

Gifhorn. Ziel erreicht – so das Fazit der Gifhorner Polizei zur Unfallstatistik 2012. Am Donnerstag stellten die Ordnungshüter die aktuellen Zahlen vor. Dennoch: Das Ergebnis könnte besser sein. Und so haben die Polizisten in Stadt und Landkreis viel vor in 2013.

Die Unfallsumme insgesamt ist auf 4225 gestiegen. „Leider konnten wir das gute Ergebnis des Vorjahres (3925) nicht erreichen“,  so Reinhard Preuß, Sachbearbeiter Verkehr. Aber das sei nicht allein Schuld der Verkehrsteilnehmer, denn vor allem die Wildunfälle seien wieder einmal auf Höchstniveau gestiegen. 1280 Unfälle (Vorjahr 1139) zählte die Polizei hier – so viele wie nie – ein Problem, das den gesamten Landkreis betrifft. „Die Zahl der Wildunfälle macht uns Sorgen“, betont Preuß. Sie steige kontinuierlich und bislang habe man kein wirksames Mittel gefunden. Weder in Bäumen aufgehängte CDs oder blaue Reflektoren noch Warnschilder für die Autofahrer konnten den Anstieg verhindern.

„Wir brauchen eine Idee, wie wir die Zahl der Wildunfälle reduzieren können“, so der Experte, und fügt – mit einem Augenzwinkern – hinzu: „Esst mehr Wild! Alles, was schon in der Pfanne ist, kann nicht mehr vors Auto laufen.“

Noch ernster verwies die Polizei auf die Zahl der Unfalltoten. Mit 19 Menschen liegt die Zahl höher als in den Vorjahren (2011: 14). Häufigste Ursache sind hierbei die so genannten Baumunfälle. Alleine elf Menschen starben, weil sie mit ihrem Auto gegen einen Baum prallten. Die Verkehrsüberwachung mit dem Ziel, Sicherheit auf die Straße zu bringen, sei dabei eine Maßnahme – die reiche aber nicht aus. „Um wirklich etwas zu bewirken, gibt es nur zwei Möglichkeiten“, weiß Preuß, „entweder Bäume ab oder Schutzplanken aufstellen“. Das eine würde – zu Recht – vom Naturschutz kritisiert, für das andere sei kein Geld da. So appelliert die Polizei an die Verkehrsteilnehmer, vorschriftsmäßig zu fahren.

Positiv entwickelt hat sich die Zahl der Schwerverletzten. Hier verzeichnete die Polizei „nur“ 116 – im Vorjahr waren es noch 138. Dieser Trend ist laut Polizei auf Sonderaktionen zurückzuführen. Vor allem innerhalb der Orte haben Aktionen geholfen. „Kontrollen haben Auswirkungen“, weiß Preuß. Denn wo eine Gefahr lauere, würden die Autofahrer vorsichtiger fahren – und die kontrollierenden Polizisten gelten in den Augen der Verkehrsteilnehmer durchaus als Gefahr. Zu den Schwerverletzten zählten auch einige Radfahrer, berichtete Hauptkommissar Winfried Enderle. Gerade wenn ältere Radfahrer mit einem Auto kollidierten, seien sie oft schwer verletzt, während jüngere Radler mit Prellungen davonkämen. Unfallschwerpunkt für Radfahrer im Stadtbereich Gifhorn sei übrigens die Kreuzung Lehmweg/Calberlaher Damm.

Die Zahl der Leichtverletzten stieg gegenüber 2011 um 7,1 Prozent.

Auffallend an der Bilanz insgesamt ist, dass sowohl bei den Schwerverletzten als auch bei den Getöteten eine Altersgruppe am stärksten betroffen ist: Die 18- bis 24-Jährigen. Auch bei den Unfallverursachern finden sich die meisten in dieser Gruppe. Unachtsamkeit ist einer der Hauptgründe für die Unfälle. Deshalb hat die Polizei auch in 2013 eine erhöhte Verkehrskontrolle im Blick. „Wir werden verstärkt Präsenz im ganzen Landkreis zeigen, um die Unfallzahlen in diesem Jahr zu reduzieren“, verspricht Preuß.

(mk)