Erntestress in Salzgitter Landwirte klagen über einen zu trockenen Sommer
Landwirte klagen über einen zu trockenen Sommer

Erntestress in Salzgitter Landwirte klagen über einen zu trockenen Sommer

Salzgitter. Wer glaubt Salzgitter sei nur ein Industriestandort, der irrt. Ein großer Teil der Fläche ist landwirtschaftlich genutzt. Auf den Feldern hat sich in den vergangenen Tagen und Nächten einiges getan. Die Landwirte versuchen, das Korn so trocken wie möglich einzufahren.

Zu trocken war es in diesem Jahr in jedem Fall in den Wochen vor der Ernte. Deshalb rechnet Kreislandwirt Ernst-Andreas Schrader aus Gitter lediglich mit einem durchschnittlichen Ergebnis.
Ihm macht jedoch nicht nur das Wetter sorgen, denn auf dem Weltmarkt gibt es zur Zeit genug Getreide. Deshalb heißt es seiner Meinung nach erst mal Abwarten.
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Der Regen kam zu spät

Lange Tage und Kurze Nächte, das ist die Arbeitszeit der  Landwirte im Sommer, wenn Raps, Wintergerste und Weizen kurz hintereinander eingebracht werden müssen.  Insgesamt sieht Kreislandwirt Ernst-Andreas Schrader aus Gitter aufgrund der Dürrephasen nur einen durchschnittlichen Ertrag für Salzgitters Landwirte.
Der Regen sei für  die meisten Getreidearten viel zu spät gekommen. „Aber das Ergebnis für die Gerste ist ganz ordentlich, auch der Raps konnte der Hitze einigermaßen widerstehen“, stellt der Gitteraner Landwirt fest. Insgesamt konnten die Zahlen vom Vorjahr nicht erreicht werden. In Niedersachsen gibt es in trockenen Regionen Einbrüche um bis zu 50 Prozent. „Außerdem macht uns die Preisentwicklung große Sorgen“, betont Schrader, obwohl der diesjährige Weizen von einer guten „backfähigen“ Qualität sei. Trotz Ernterückgangs wird bei den Landwirten nicht mit steigenden Preisen gerechnet. An den Warenterminbörsen geht derzeit der Preis nach unten.
Die Ernten in Russland und anderen Ländern in Ostereuropa waren hervorragend. Daher gilt es noch einige Wochen Geduld zu haben. Die Landwirte lagern daher nach der Ernte erst einmal selber oder beim einschlägigen Landhandel ein. „Wir werden Ruhe bewahren und die Preisentwicklung genau beobachten. An der Börse geht es täglich rauf und runter. Erst bei steigender Nachfrage werden sich die Preise nach oben verändern“, macht der Kreislandwirt klar, dass es viel Geduld braucht um einen vernünftigen Preis für die Ernteerträge zu erzielen.
Zurzeit beschäftigt die Landwirte auch die EU-Reform, die in diesem Jahr greift. Danach sollen 5 Prozent der Äcker als ökologische Vorrangfläche in Form von Brachen oder Blütenflächen vorgehalten werden, nur so würde man die volle EU-Prämie bekommen.
Wegen des Regens wird bei Salzgitters Bauern mit einer normalen Rüben- und Maisernte im kommenden Monat gerechnet.  pa