Salzgitter AG rutscht tief in die roten Zahlen

Salzgitter AG rutscht tief in die roten Zahlen

Keine gute Nachrichten kommen von der Salzgitter AG. Der Konzern ist 2012 entgegen bisheriger Ankündigung deutlich in die roten Zahlen gerutscht und weist einen Verlust von etwa 29 Millionen Euro aus, verglichen mit einem Gewinn von gut 201 Millionen Euro im Jahr zuvor.

Die Auftragslage im Stahlgeschäft ist nicht schlecht, nur die Preise sind laut Salzgitter AG nicht auskömmlich.

Damit hat das Unternehmen die eigene Messlatte gerissen, die im November nach einer Gewinnwarnung schon tiefer gelegt worden war. Seither hielt der Vorstand um Konzernchef Heinz Jörg Fuhrmann noch ein „in etwa ausgeglichenes Vorsteuerergebnis“ für erreichbar. Nach Steuern fiel ein Verlust von knapp 100 Millionen Euro an, wie der Konzern am Mittwoch berichtete.

Dort will man nichts von einer dramatischen Verschlechterung der Lage aufgrund des nach wie vor schwächelnden Stahlgeschäfts wissen. Der Vorsteuerverlust stelle nur eine „kleine Abweichung nach unten“ von dem bisher prognostizierten ausgeglichenen Ergebnis dar, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Grund seien „stichtagsbezogene Bewertungseffekte“. Den 100-Millionen-Verlust nach Steuern begründet die Salzgitter AG mit einer Neubewertung von Verlustvorträgen aufgrund internationaler Bilanzvorschriften. Dies schlug nach Angaben des Konzerns mit 62 Millionen Euro zu Buche.

Zudem haben die „schwachen Margen“ im Stahlgeschäft ihre Spuren im Ergebnis hinterlassen. „Das Stahlergebnis ist hochnegativ“, auch wenn es im vierten Quartal nicht mehr „ganz so schlimm“ ausgefallen sei, sagte der Konzernsprecher.

Salzgitter leidet – wie die ganze Stahlbranche – unter den Folgen der Konjunkturschwäche im von der Euro-Schuldenkrise gebeutelten Südeuropa. Insgesamt sei die Auftragslage im Stahlgeschäft nicht schlecht, aber die Preise seien nicht auskömmlich, hieß es. Alle anderen Bereiche haben laut Salzgitter  AG positiv abgeschnitten. (Carola Böse-Fischer)