
Wild kennt keine Sommerzeit
Gifhorn. „Wild kennt keine Sommerzeit“, warnt Thomas Reuter, Sprecher der Gifhorner Polizei und der Kreisjägerschaft, die Verkehrsteilnehmer. Autofahrer sollten in den kommenden Wochen besonders vorsichtig unterwegs sein. Vor allem, wenn in der heutigen Nacht zum Sonntag, 27. März, die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden, steige die Gefahr von Wildunfällen rapide an.
„Der morgendliche Berufsverkehr ist dann wieder in der Dämmerung unterwegs – gerade zu diesem Zeitpunkt sind Rehe, Hirsche und auch Wildschweine besonders aktiv“, weiß Reuter. Nach den langen Wintermonaten seien die Tiere gerade in den frühen Morgen- und Abendstunden verstärkt auf der Suche nach frischem Grün.
Fellwechsel, Geweihaufbau und die anstehende Geburt des Nachwuchses seien für das Wild Kräfte zehrend – darum steige der Nahrungsbedarf an. Zudem seien bei den Rehen die jungen, geschlechtsreifen Böcke auf Reviersuche.
„Insbesondere auf Überlandstraßen im und am Wald nimmt das Wildunfall-Risiko zu“, erklärt der Pressesprecher der Gifhorner Polizei. Das Wild behalte seinen Rhythmus bei, da es sich an der Helligkeit und nicht an der Uhrzeit orientiere, rät Reuter dazu, den Fuß vom Gas zu nehmen.
Die Zahl der Wildunfälle im Landkreis Gifhorn bewegt sich seit Jahren auf hohem Niveau. „2015 gab es 1170 Unfälle dieser Art, im Vorjahr waren es 1140“, weiß Polizeistatistik-Experte Winfried Enderle. Im Januar ereigneten sich 80 Wildunfälle, 92 waren es im Februar.
Besonders gefährlich ist es übrigens auf der K 28 zwischen Bokensdorf und Grußendorf sowie auf der B 248 zwischen Barwedel und Lessien. Viele Wildunfälle ereignen sich erfahrungsgemäß auch auf der Landstraße 288 zwischen Lessien und Boitzenhagen.