Schüler aus Salzgitter sammeln für Kriegsgräber in aller Welt
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat gemeinsam mit der Stadt den Startschuss für die Haus- und Straßensammlung in diesem Herbst gegeben. In Salzgitter beteiligen sich die Gottfried-Linke-Realschule, die Realschule Salzgitter-Bad, die Realschule am Bodenbacher Ring in Gebhardshagen sowie die Emil-Langen-Realschule.

Sammeln in Salzgitter für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Die Gottfried-Linke-Realschüler Maximilian Preuss, Betül Tekin, Burak Öngür und Abdullah Beskarzaki mit der Ersten Stadträtin Christa Frenzel, Schulleiterin Alexandra Kulyk und Carsten Bauerochse, Geschäftsführer im Volksbund-Kreisverband Salzgitter.
Bis Ende November sind in Salzgitter viele Privatpersonen und Schüler mit Sammeldosen unterwegs, um die Friedensarbeit des Volksbundes zu unterstützen. Die Ehrenamtlichen können sich ausweisen und haben eine Liste für die Spender dabei, teilt die Stadt dazu mit.
„Der Volksbund leistet eine wichtige Aufgabe“, bedankt sich die Erste Stadträtin Christa Frenzeln bei den Helfern. Sie verweist auf die wichtigen Projekte des Volksbundes: Die Pflege und die Neuanlage von Kriegsgräberstätten gehören nach ihren Worten ebenso dazu wie eine umfangreiche Schul- und Jugendarbeit.
So wurde Anfang August in Russland in Duchowschtschina bei Smolensk der letzte große Sammelfriedhof eröffnet. Mehr als 70.000 deutsche Kriegstote sollen dort einmal ruhen. Die Umbettungen werden aber noch Jahre dauern. „Viele Kriegsgefallenen werden heute noch gefunden und erhalten mithilfe des Volksbundes eine Ruhestätte. Das ist für die Angehörigen wichtig“, so Frenzel. Obwohl gerade die jüngeren Generationen glücklicherweise keinen Krieg mehr erlebt hätten, sei die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wichtig.
So sieht es auch Alexandra Kulyk, Leiterin der Gottfried-Linke-Realschule. „Wir müssen Lehren aus den Geschehnissen ziehen. Das ist auch wichtig für unsere Zukunft.“ Seit mehr als zehn Jahren unterstützt ihre Schule die Arbeit des Volksbundes. Der Wahlpflichtkurs Geschichte beschäftigt sich mit dem Thema. Die Schüler sammeln unter anderem mit einem Kuchenbüfett beim Elternsprechtag und bereiten die offizielle Gedenkfeier zum Volkstrauertag vor.
Carsten Bauerochse, Geschäftsführer im Kreisverband Salzgitter des Volksbundes, hofft ebenfalls auf die Unterstützung der Salzgitteraner.
„Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erfüllt seit über 90 Jahren in Deutschland eine hoheitliche Aufgabe, die in anderen Ländern durch die Regierungen beziehungsweise staatliche Institutionen wahrgenommen wird. „Diese Arbeit wird zu mehr als 90 Prozent aus Spenden finanziert“, so Bauerochse. Er bedauert, dass bundesweit die Spendenbereitschaft für die Kriegsgräberfürsorge rückläufig sei. In Salzgitter kamen 2013 rund 3.000 Euro zusammen.