WhatsApp, Instagram und Facebook im Gymnasium Salzgitter-Bad
Das gymnasiale Medienteam und die Vorsitzende des Präventionsrates freuten sich über den Besuch des Referenten: Petra Siems, Moritz Becker, Student Florian Gebauer, Miriam Bötel, Martin Gosch und Susanne Wessel. Foto: pa

WhatsApp, Instagram und Facebook im Gymnasium Salzgitter-Bad

SZ-Bad. 60 Eltern waren der Einladung des Gymnasiums Salzgitter-Bad gefolgt, um im Hinblick auf die anstehenden Medientage am 14. bis 15. Juni für die fünften Klassen darüber informiert zu werden, was ihre Kinder im Rahmen dieses Medienprojektes rund um die Themen „Whatsapp, Instagram und Facebook“ lernen werden. Dazu verpflichtete die Präventionsgruppe unter der Leitung der Dipl.-Sozialpädagogin Susanne Wessel mit Moritz Becker einen ausgewiesenen kompetenten Fachmann vom Verein „smiley“ zur Förderung der Medienkompetenz aus Hannover als Referenten.

Susanne Wessel und Lehrerin Miriam Bötel vom Veranstaltungsteam bedankten sich zu Beginn bei der Vorsitzenden des Präventionsrates gegen Gewalt und Kriminalität in Salzgitter Petra Siems, für die finanzielle Unterstützung. Erst dadurch könnten die Eltern perfekt auf die Medientage vorbereitet werden.
Moritz Becker, Diplom-Sozialarbeiter und Sozialpädagoge, legte dann gleich los mit seinen Papp-Jugendlichen Max und Lisa und ihren aus der Nutzung der Neuen Medien entstandenen technischen und psychischen Konflikten. Als Vater von zwei Mädchen gelang ihm das eindrucksvoll.
Für den Referenten ist klar: „Handy-Erziehung gelingt nicht per Kommando sondern mit Empathie und Bauchgefühl.“ Am Beispiel von Max und Lisa machte er die Eltern mit den Tücken und der gefühlsmäßigen Berg- und Talfahrt ihrer heranwachsenden Töchter und Söhne vertraut. Hausaufgaben machen, Vokabeln pauken, auf einen Test vorbereiten und gleichzeitig 800 Apps aus dem Klassen-Netzwerk bearbeiten, gehe ja gar nicht.
„Doch die Kinder haben ein Recht auf negative Erfahrungen, da müssen die Eltern mal auf die Selbsterkenntnis ihrer Kinder bauen“, betonte Becker. Wenn sich die Dauerbenutzung in suchtähnliche Symptome hin entwickeln würde, könne durchaus schon mal ein Nutzungsverbot mit alternativen Angeboten ausgesprochen werden. Wichtig sei ein frühes Heranführen an diese Technik, wie das Senden eines Bildes einer Dreijährigen an die Oma per WhatsApp.
Oberstes Ziel in der Smartphone-Erziehung ist das Erlernen von Strategien. Nachrichten sollte der Nachwuchs nur lesen, wenn auch Zeit zum Antworten vorhanden ist. Mehrere Dinge auf einmal erledigen und allen gerecht werden wollen, erzeuge Stress. So sollten feste Zeiten für Internet und Chatten eingeplant werden.
Für Beckers Figuren Max und Lisa, die beispielhaft für alle Kinder und Jugendlichen stehen, sind vor allem Unbekümmertheit, Neugierde, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Identitätsentwicklung, Orientierung und Freiheit an erster Stelle; eben alten Phänomene der früheren Generationen. Wichtig ist laut Becker, dass sich Eltern um die Kinder kümmern, damit der Umgang auch mit Internet und Smartphone gut läuft. pa