Was tun bei Wespen? Nicht anpusten oder wegschupsen
Das ist Natur pur: Eine Wespe macht sich an einer Birne zu schaffen. Foto: Kathy Büscher

Was tun bei Wespen? Nicht anpusten oder wegschupsen

Salzgitter. Sommer, Sonne, Picknick. Doch der Genuss von Obstkuchen, Saft und Eis unter freiem Himmel kann schnell unangenehm werden, wenn die süßen Speisen erste Wespen anlocken. Die Begegnung mit den ungebetenen Gästen ist aber kein Grund zur Panik. Der NABU gibt Tipps, wie sich jeder effektiv schützen kann und was nach einem Stich zu beachten ist. „Nicht anpusten oder heftig wegschubsen!“, fasst Florian Preusse, Wespenberater des NABU Gifhorn, die wichtigste Verhaltensregel zusammen.

Kommen einem die gelb-schwarz-gestreiften Tiefflieger zu nahe, heißt es Ruhe bewahren, nicht um sich zu schlagen und auf keinen Fall die Wespen anzupusten. Das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffshaltung. Normalerweise reagieren Wespen bei ihrer Nahrungssuche nicht aggressiv. Sie wehren sich erst, wenn sie um ihr Leben bangen. „Hektische oder panische Bewegungen sollten in der Nähe von Wespen und Hornissen vermieden werden“, erklärt Florian Preusse.
Da Wespen wichtige Dienste für Landwirte und Hobbygärtner leisten, indem sie unerwünschte Insekten wie Raupen und Fliegen fangen, sollte man bei Wespennestern im eigenen Garten nicht gleich zu drastischen Maßnahmen greifen. In den allermeisten Fällen können Wespennester vor Ort verbleiben, so der Wespenberater. Das Zusammenleben ist auf eine Saison beschränkt, da Wespenvölker nur für ein Jahr existieren.
Zudem werden nur zwei unserer neun heimischen Arten im Spätsommer lästig. In Ausnahmefällen ist auch die Umsiedlung eines Volkes möglich.
Besonders im Spätsommer, wenn die Wespenvölker ihre maximale Größe erreichen, werden die Hautflügler vermehrt von süßen Speisen und Grillfleisch angelockt. Während Kuchen, Eis und Saft der eigenen Versorgung dienen, wird Grillfleisch nur zur Aufzucht der Brut genutzt. „Falls sich Wespen nähern, sollte man auf keinen Fall wild um sich schlagen, sondern die Wespen sanft wegschieben“, empfiehlt Florian Preusse.
Wenn man doch einmal von einer Wespe gestochen worden sei, so Florian Preusse, solle man Ruhe bewahren. Wespenstiche führten bei normalgesunden Menschen zu einer etwa zwei Tage lang druckempfindlichen Hautschwellung an der Einstichstelle und einem anfangs ziehenden Schmerz, bedeuteten aber keine weiteren Gesundheitsschäden. Er rät, die Beschwerden zu lindern, indem man unmittelbar nach dem Stichereignis Zitronensaft oder eine halbe Zwiebel auf die Stelle gibt. Mit Coolpacks ließen sich die Beschwerden weiter verringern.
Für alle Interessierten hält der NABU die Broschüre ‚Bienen, Wespen und Hornissen‘ bereit, die gegen vier Briefmarken zu 80 Cent bei der NABU-Regionalgeschäftsstelle angefordert werden kann (c/o AWiSTA Fredenberg, Stichwort Wespen, Kurt-Schumacher-Ring 4, 38228 Salzgitter).