Helga Schober: Fast 60 Jahre aktiv in der Propstei Salzgitter
Nach wie vor der Musik zugewandt: Helga Schober. Foto: oh

Helga Schober: Fast 60 Jahre aktiv in der Propstei Salzgitter

Salzgitter. Auch wenn sie von der Musik mit Sicherheit nicht genug bekommen kann, muss irgendwann einmal Schluss sein mit der musikalischen Pflicht. Nach fast 60 Jahren im Orgeldienst verabschiedet die Propstei Salzgitter die 80-jährige Helga Schober in den Ruhestand. Die Feier dazu ist am Sonntag, 21. Januar, in Watenstedt geplant.

Ihre Liebe zur Musik bekam Helga Schober sozusagen mit in die Wiege gelegt. Vater Hans Schober war Volksschullehrer in Leinde und hatte während seines Studiums in Halle auch die B-Prüfung als Kirchenmusiker absolviert. So versah er neben seiner Berufstätigkeit auch den Orgeldienst in Leinde, Immendorf und Adersheim.
Tochter Helga, die mit ihren beiden Geschwistern in Leinde aufwuchs, lernte vom Vater das Klavierspielen und später auch das Orgelspielen. „Da kam dann, während ich am Klavier saß, schon mal aus dem Garten die Korrektur: Das ist ein Fis“, sagt Helga Schober schmunzelnd. Außer Klavier und Orgel spielt sie Blockflöte, gehört seit Jahren einem Ensemble mit. Später kam noch das Cello hinzu.
Die Musik bestimmte schon früh ihren Weg. Mit 18 begann Schober in Immendorf den Organistendienst zu versehen und ging meistens zu Fuß von Leinde aus dorthin. Für sechs Jahre zog die gelernte Kindergärtnerin nach Westfalen, um dort einen Kindergarten zu leiten. Nach ihrer Rückkehr nahm sie ein zweijähriges Studium der Sozialpädagogik auf und leitete danach viele Jahre den Schulkindergarten der Cranachschule in Wolfenbüttel. Nebenbei versah sie seit den frühen 80er-Jahren den Organistendienst in Watenstedt und übernahm nach und nach auch den Dienst in Leinde, den ihre Mutter nach dem frühen Tod des Vaters übernommen hatte. Mit 49 Jahren begab sie sich noch für zwei Jahre auf die Schulbank, um im Abschluss die C-Prüfung zu machen. „Nun ist es aber genug“, sagte sie, nachdem sie vor drei Wochen ihren 80. Geburtstag gefeiert hat. Jetzt möchte Helga Schober, die das Cellospielen wieder aufgenommen hat, nicht mehr jeden Sonntag auf der Orgelbank sitzen, sondern so viel Cello und Flöte spielen, wie sie Lust hat und höchstens mal eine Orgelvertretung übernehmen.
Ihre Mutter, welche vor zwei Jahren mit 101 Jahren verstarb, saß gerne noch bis kurz vor ihrem Tod am Klavier und spielte mit der Tochter vierhändig. So ist anzunehmen, dass auch Helga Schober noch sehr lange in Sachen Musik unterwegs sein wird.