Diakonie-Treff in Salzgitter: Sabina Niebel übergibt das Zepter
Neue Leitung im DiakonieTreff: Petra Behrens-Schröter, Leiterin der Diakonie Salzgitter, mit Sabina Niebel und Nachfolgerin Anne-Katrin Blacklock-Schröder. Foto: yw

Diakonie-Treff in Salzgitter: Sabina Niebel übergibt das Zepter

Fredenberg. Ohne Sabina Niebel wäre der DiakonieTreff nicht der, der er heute ist. Viele Besucher vermissen die ehemalige Leiterin noch immer. Auch wenn sie bereits zwei Monate im Ruhestand ist.

Die 64-jährige Frau genießt nun die gemeinsame Zeit mit ihren Ehemann. Ein weiterer Grund aufzuhören, war ihre Gesundheit. Sabina Niebel leistete vor 25 Jahren die erste Basisarbeit in Sachen Integration. 1993 begann die Sozialpädagogin als befristete ABM-Kraft für drei Monate am Fredenberg. Aus einem Vierteljahr wurden ein Vierteljahrhundert.
„Im Stadtteil, vor dem alle früher Angst hatten, kam ich als Streetworker und sprach mit den Menschen direkt auf der Straße oder ging zu ihnen nach Hause, um von ihren Problemen zu erfahren“, erinnert sie sich. Das „Russenviertel“ war voll von Vorurteilen. Die Diakonie wollte helfen. Peux a peux wurden Begegnungsstätten geschaffen, die Sabina Niebel gemeinsam mit den Anwohnern gestaltete. Das sei der Schlüssel zum Erfolg gewesen. Die Anwohner sollten mitentscheiden können.
Die Menschen kamen mit Fragen und viel ehrenamtlichen Einsatz zu ihr. Heute ist der Diakonietreff ein kleines Rathaus im Quartier. Gemeinsames Kochen, Fahrradkurse oder Handarbeiten brachte die unterschiedlichen Nationen einander näher. Und das mit Erfolg.
Seit Sommer hat Anne-Katrin Blacklock-Schröder das Zepter im Haus am Schinkelweg übernommen. Die 25-jährige Nachfolgerin ist seit zwei Jahren vor Ort, kennt die Besucher bereits aus ihrer anfänglichen Praktikantinnenzeit. Später arbeitete sie als Migrationsberaterin, bevor sie langfristig auf ihren Ausstieg vorbereitet wurde. Vieles habe die junge Frau von Sabina Niebel gelernt: „Besonders, dass man verrückt sein darf und in großen Dimensionen denken soll. Denn geht nicht, gibt’s nicht.“
So möchte Anne-Katrin Blacklock-Schröder demnächst ein neues Breakdance-Projekt für Jugendliche anbieten. Den Trainer hat sie fast an der Angel: „Wir wollen damit die Jugendlichen auf der richtigen Bahn begleiten und auch Flüchtlinge weiter integrieren.“ Der Weg geht weiter, die junge Frau wird neue Impulse setzen. So wie Sabina Niebel damals.