An der IGS Lengede kommen die Tablets zum Einsatz
Linder Jaudzims und Andreas Ehmki freuen sich mit ihren Schülern aus der 6b, dass das Onbording reibungslos funktioniert. Foto: IGS Lengede

An der IGS Lengede kommen die Tablets zum Einsatz

Lengede. Unter dem Weihnachtsbaum hat wohl bei vielen der Sechst-, Siebt- und Achtklässler der Integrierten Gesamtschule (IGS) ein Tablet gelegen. Als erste Schule im Kreis Peine und als eine der wenigen Schulen in ganz Niedersachsen erhielten die Lengeder im Oktober 2017 die Genehmigung, Tablets als elternfinanzierte Endgeräte einführen zu dürfen.

Vor zwei Jahren begann die Schule unter Einbeziehung aller schulischer Gremien, einschl. Schüler- und Elternvertretung, den Start in das sogenannte Bring-Your-Own-Device-Konzept zu planen. „Wir setzen bereits heute das um, was für alle deutschen Schulen ab 2021 verbindlich ist“, so Schulleiter Jan-Peter Braun. Die Kultusminister aller Bundesländer hatten im Dezember 2016 beschlossen, dass bis 2021 für jeden Schüler – wenn es aus pädagogischer Sicht im Unterrichtsverlauf sinnvoll erscheint – eine digitale Lernumgebung und ein Zugang zum Internet zur Verfügung steht.
Nach umfangreichen Tests unterschiedlicher Systeme habe sich die Schule für das skandinavische Lernmanagements „itslearning“ entschieden, sagt Peter Braun. Als weltweit einziges System erfüllt es alle von der Schule gesetzten Anforderungen.
„Eine digitale Lernumgebung ist ein über einen InternetBrowser erreichbarer virtueller Ort, an dem Lerninhalte wie Dateien, Videos, Bilder oder Aufgaben von Lehrkräften bereitgestellt und von Schülern bearbeitet werden“, erläutert Kerstin Jasper, die sich als didaktische Leiterin für die Implementation und lernwirksame Nutzung verantwortlich zeichnet. Ein Lernmanagementsystem fasse zusätzlich zahlreiche für das Lehren und Lernen nützliche Werkzeuge an einem Ort zusammen, ermögliche Tests und Kompetenzstandsrückmeldungen.
Die Schule kann bereits auf Erfahrungen der Sekundarstufe II zurückgreifen. Dort betritt bereits seit 2016 jeder Schüler mit eigenem Tablet oder Notebook den Unterricht. Seit Beginn dieses Schuljahres werden erste Erfahrungen mit der digitale Lernumgebung itslearning gesammelt.
Kerstin Jasper ist noch immer verwundert, welche „Fehlvorstellungen“ über die Nutzung von Tablets im Unterricht verbreitet sind. Tablet, Notebook und digitale Lernumgebung würden weder Buch noch Tafel oder Heft ersetzen, weder das Schreiben per Hand noch das Lesen und Rechnen überflüssig machen. Digitale Medien sind nach der Philosophie der IGS Lengede kein Selbstzweck. Sie verdrängen traditionelle Kulturtechniken nicht, sie erweitern diese, heißt es. Kerstin Jasper: „Digitale Lernumgebungen ergänzen die etablierten schulischen Medien und Methoden und werden dort eingesetzt, wo sie der Verbesserung des Lernprozesses dienen.“