Im Raum Peine: Jede zweite Zecke ist infiziert
Im Mai sammelten zwei Wissenschaftlerinnen auf dem Edemissener Golfplatz insgesamt 500 Zecken ein.

Im Raum Peine: Jede zweite Zecke ist infiziert

Edemissen. Zecken sind nicht nur lästig, sie können auch gefährliche Krankheiten wie Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Der Golfclub Peine-Edemissen stellte sich im Frühjahr für eine wissenschaftliche Studie zur Verfügung. Nun liegt das Ergebnis vor.

Zwei Wissenschaftlerinnen sammelten am 15. und 16. Mai auf der 90 Hektar großen Anlage 500 Zecken, die auf gefährliche Bakterien oder Viren hin untersucht wurden.
„Für den Golfplatz entschieden sich die Forscherinnen, weil sie sich dort zügig frei bewegen können, ohne bei Besitzern einzelner Parzellen um Genehmigung bitten zu müssen“, erklärt Bärbel Desch vom Golfclub. Die Ergebnisse der Studie sind umsetzbar auf jede größere Wiese oder jeden Waldweg im Landkreis. Aber auch im eigenen Garten lauert die Gefahr.
Im Labor wurden insgesamt 105 der gesammelten Tiere auf Borrelia untersucht: 50 Nymphen (ein Entwicklungsstadium), 30 weibliche und 25 männliche adulte Zecken. Für Menschen sind Nymphen und adulte weibliche Zecken potenzielle Überträger der Borreliose. Adulte männliche Zecken stechen nicht. Die Ergebnisse waren wie folgt: 54 von 105 Zecken sind positiv auf Borrelien getestet worden. Dies entspricht einer Infektionsrate von 51,4 Prozent.
Die Übertragung von Borrelia-Bakterien findet nicht bei jedem Stich einer infizierten Zecke statt. Außerdem erkrankt nicht jeder Mensch, der mit Borrelien infiziert wird. Daher, so heißt es in der Studie, kann nicht von einer Infektionsgefahr von 51 Prozent geredet werden, sondern nur von einem potenziellen Übertragungsrisiko.
Der beste Schutz vor Borreliose ist, einen Zeckenstich zu vermeiden. Sportler, Spaziergänger und Menschen, die im Freien arbeiten, können sich am besten durch geeignete Kleidung – lange Hose, geschlossene Schuhe – schützen.
Es ist empfehlenswert, nach jedem Golfspiel, Wald- und Wiesen-Spaziergang oder nach der Gartenarbeit den Körper auf Zecken zu kontrollieren und diese gegebenenfalls zu entfernen, ohne das Tier zu quetschen.