
VW-Chef bis 2018: Winterkorn soll bleiben
Wolfsburg. Martin Winterkorn (68) steht vor einer weiteren Amtszeit als VW-Chef. Das Aufsichtsratspräsidium sprach sich für eine Vertragsverlängerung mit Winterkorn bis Ende 2018 aus. Und auch die Piëch-Nachfolge scheint geregelt: Hans Dieter Pötsch steht bereit.
„Wir werden mit Professor Martin Winterkorn an der Spitze den Erfolgsweg der vergangenen Jahre weitergehen und die Ziele der Strategie 2018 konsequent umsetzen“, wurde der derzeitige Aufsichtsratschef Berthold Huber zitiert. Nach einer Empfehlung des Präsidiums gilt die Zustimmung des Aufsichtsrates am 25. September als so gut wie sicher.
Der innerste Führungszirkel habe sich einstimmig für ein entsprechendes Angebot an Winterkorn ausgesprochen, hieß es. Der Kontrakt des bestbezahlten Dax-Managers hatte nach bisherigem Stand Ende 2016 auslaufen sollen.
Betriebsratschef Bernd Osterloh begrüßte die geplante Vertragsverlängerung. „Wir haben diesen Schritt seit eineinhalb Jahren gefordert“, so Osterloh. Er ist auch Mitglied des Präsidiums im VW-Aufsichtsrat. Von Ministerpräsident Stephan Weil, Mitglied im VW-Aufsichtsrat, kam ebenfalls uneingeschränkte Zustimmung: „Insofern freuen wir uns, dass wir unseren Erfolgsweg mit Martin Winterkorn fortsetzen werden.“ Weil betonte: „Professor Martin Winterkorn ist der richtige Mann an der Spitze von Volkswagen, gerade auch im Hinblick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre.“
Ex-IG-Metall-Chef Huber steht dem Aufsichtsrat bislang lediglich kommissarisch vor. Doch das soll sich nun ändern: Der derzeitige VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch soll an die Spitze des Aufsichtsrats rücken. Das teilten die Porsche-Holding Porsche SE und die Volkswagen AG mit.
Der Manager soll im November auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zunächst in den Aufsichtsrat gewählt werden. Das Kontrollgremium will Pötsch anschließend zum neuen Vorsitzenden bestimmen. „Hans Dieter Pötsch verfügt über eine herausragende Expertise in der Automobilwirtschaft und kennt den VW-Konzern in allen Details“, sagte Weil. Auch Osterloh kündigte Pötsch die Rückendeckung der Arbeitnehmerseite an. „Wir sehen Herrn Pötsch als richtige Wahl für die Spitze des Aufsichtsrates. Er genießt bei den Arbeitnehmervertretern wie bei den Kapitalvertretern hohes Ansehen“, sagte Osterloh.
Audi-Chef Rupert Stadler gehört nun wiederum zum Kreis der Kandidaten als Nachfolger von Pötsch in der Funktion VW-Finanzchef. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, es gebe mehrere Kandidaten, hieß es zunächst.