Bombe in Wolfsburg: Sandkamp droht Evakuierung

Bombe in Wolfsburg: Sandkamp droht Evakuierung

Wolfsburg. Gleich zwei neue Bomben-Verdachtsfälle auf dem westlichen VW-Werksgelände hat die Stadt vergangenen Mittwoch offiziell bestätigt. Sollten sich die Verdachtsstellen als Fliegerbomben herausstellen, wird der Ortsteil Sandkamp am Sonntag, 21. Juli, komplett evakuiert – 700 Bürger sowie Hotels und Betriebe wären betroffen. Das entscheidet sich aber erst am 19. Juli.

Großer Sicherheitsbereich: Der Evakuierungsradius beträgt einen Kilometer und umfasst den kompletten Ort Sandkamp.

Die möglichen Bomben liegen nicht weit voneinander entfernt neben der Nordstraße, eine zwischen Gleisanlagen, die andere unter einem Parkplatz. „Bei einer der Stellen ist die Wahrscheinlichkeit einer Bombe laut Kampfmittelbeseitigungsdienst recht hoch“, sagt Ordnungsamtsleiter Friedhelm Peter. Der Sicherheits- und Evakuierungsradius von einem Kilometer ist bei beiden Fundstellen gleich: Betroffen wären der komplette Ortsteil Sandkamp, der westliche Bereich des VW-Werks und, zumindest zeitweilig, auch die nahe A 39.
Am Freitag, 19. Juli, werden die Fundstellen geöffnet – erst dann herrscht Klarheit, ob es sich tatsächlich um Fliegerbomben handelt. Bei VW wird an diesem Tag wegen des Werksurlaubs ohnehin nur in der Frühschicht produziert. Ab 18 Uhr werden die Bürger durch Lautsprecherdurchsagen und über die Medien informiert. Die Evakuierung würde am Sonntag um 10 Uhr beginnen, nach der Bombenentschärfung könnte die Aktion gegen 14 Uhr beendet sein – „falls es keine Komplikationen gibt“, sagt Peter. Wenn eine Entschärfung vor Ort möglich ist, könnte um 14 Uhr alles erledigt sein. Ist die Entschärfung vor Ort nicht möglich, wird die Bombe über die K 114 (Tangente) in Richtung Mülldeponie in den Barnbruch gebracht und dort gezielt und sicher gesprengt. Und wenn der Transport nicht möglich wäre, muss die Bombe auf dem Werksgelände gesprengt werden – gezielt und so gesichert, dass Schäden an Gebäuden bei VW und in Sandkamp vermie-den werden. Sammelstelle für Bürger ist das Forum Autovision, ein Transportdienst wird eingerichtet; Stadt, Polizei, Feuerwehr und DRK sind mit 100 Helfern im Einsatz.

Stadt und DRK helfen älteren Bürgern bei der drohenden Evakuierung (Anmeldungen siehe gelber Kasten). Photowerk

Bombenalarm
Wolfsburg. Die Fundstellen der möglichen Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem VW-Gelände werden am Freitag, 19. Juli, nach 14 Uhr untersucht – das Ergebnis wird gegen 18 Uhr erwartet.

  • • Die Evakuierung beginnt, falls wirklich Blindgänger gefunden werden, am Sonntag, 21. Juli, um 10 Uhr. Falls bei der Entschärfung alles glatt geht, könnte die Aktion gegen 14 Uhr beendet sein.
  • • Als Sammelstelle für Bürger bietet die Stadt das Forum Autovision an der Major-Hirst-Straße an. Dort sorgt das DRK für Betreu-ung und Verpflegung.
  • • Wer einen (sitzenden oder gar liegenden) Transport benötigt, soll dies bis Freitag, 18. Juli (18 Uhr), bei der Stadt anmelden – unter den Nummern 115 oder 281234.
  • • Während der Entschärfung würden kurzfristig auch die A 39 inklusive der Auffahrten an der Anschlussstelle Sandkamp, die K 114 (Tangente in Richtung Gifhorn) sowie der Wirtschaftsweg am Kanal zwischen Hauptbahnhof und Sandkamp gesperrt.
  • • Sollte die Bombe in den Barnbruch transportiert werden, würde die K 114 (Tangente nach Gifhorn) kurzfristig gesperrt